Seid ihr bescheuert oder was

Seid ihr bescheuert oder was informiert euch mal z. B. Wie oft irgendwelche Hunde Kitze oder Rehe reißen oder warum muss man Menschen nötigen auf Drückjagden sich rum zutreiben sich in Gefahr bringen nur um irgendwie Jäger schlecht zu machen ihr seid doch geistig behindert oder eure Eltern waren Geschwister anders kann ich mir so ein Hohlen Dünnschiss nicht vorstellen
Oliver S. per e-mail

Ein Jäger steigt aus

Sehr geehrte Damen und Herren!

Ich habe mich entschlossen, Ihnen einen Brief zu schreiben, den sie veröffentlichen können, wo immer Sie es wollen.
Wenn auf Grund dieses Inhaltes nur ein Jäger aus den Jägerreihen austritt oder dieser Brief auch nur einen Jagdanhänger überzeugt, nicht bei Jagdverein ein Mitglied zu werden, ist die Absicht erreicht.
Weil ich in einem kleinen Ort lebe, in dem der Großteil der männlichen Population Jäger sind und die Unterschrift für mich und meine Familie die komplette Isolation bedeuten würde, schreibe ich anonym. (Name der Redaktion bekannt).

Nach 12 Jahren habe ich endlich den Mut aufgebracht aus der Jägerschaft auszutreten. Die Zeit war lang genug, um das Mentalität des heutigen Jägers voll zu erkennen; ich hatte auch die Gelegenheit, mit mehreren Jagdverbänden zusammenzuarbeiten, so dass die unten angeführten Behauptungen nicht nur für einen kleinen Kreis der Jägerschaft gelten - in der ich Mitglied war - sondern ich wage zu behaupten, dass der Mentalität mehr oder weniger überall das gleiche ist.


WARUM SOLL MAN KEIN JÄGER WERDEN?

1. Die Behauptung, dass Jäger Umweltschützer oder Ökologen seien, ist lächerlich, genau so wie die Behauptung, dass die Jäger viele freiwillige Stunden im Jagdbezirk verbringen zum Wohle des Wildes, der Tiere und der Umwelt. Alles, was der Jäger im Jagdbezirk tut, ist mittelbar oder unmittelbar mit der Jagd = Ernte , dem Abschuss oder mit dem geselligen Zusammensein verbunden. Übrigens: die so genannte Umweltschutzarbeiten bestehen größtenteils aus dem Aufbau oder Erhalt der Jägerobjekte - die ja dort, wo sie sich befinden, ohnehin ein naturstörendes Element sind -, oder aber zur Futtervorbereitung, die in den meisten Fällen nur ein Lockmittel für das Wild darstellt; die Futterstellen und Futterfelder sind ja von Hochsitzen umstellt. Die verschiedenen Reinigungsaktionen im Wald und Flur sind nur Sand in den Augen der breiteren Öffentlichkeit - und natürlich pure Jägerpropaganda. Die Jäger mit ihren Objekten, Fahrzeugen und ihrer Anwesenheit sind die größten Naturschändlinge unter allen Erdbewohner.

2. Noch lächerlicher ist die Behauptung, dass die Jagd in erster Linie Sorge für das Wild trägt und der Abschuss sei nur eine ihrer Aktivitäten. Wäre das wahr, dann würden die Sünden und der Ungehorsam der Jäger mit einem Fütterungsverbot sanktioniert und nicht mit einem zeitbedingten Abknallverbot abgetan. Das Ziel der Jagd ist die Exekution bzw. Tötung, womöglich der schönsten Tiere als persönliche Trophäe - und nichts anderes.

3. Glauben Sie nicht, Jäger sein ist ein Samariterdienst an kranken, angefahrenen oder in Not geratenen Tieren. Für die Situationen, in denen die Jäger als Samariter auftreten könnten, braucht man nicht Jäge (in Deutschland: 320.000 Menschen) mit der Flinte, sondern nur ein paar professionell ausgebildete Menschen, die eine richtige Einstellung zu den Tieren haben. Ich behaupte, dass keine Tat, wo der Erfolg mit Blut verbunden ist, ehrenhaft sein kann - am allerwenigsten bei der Jagd, wo das Tieropfer dem Jäger hilflos und schutzlos ausgeliefert ist.

4. Die Jägerwelt ist viel schlimmer, als man es sich vorstellen kann. Ein wahrer Jäger wirst du nicht mit der Absolvierung des Lehrganges und der Prüfung, sondern:wenn du das Tier nur noch als ein Ding siehst und dann, wenn du es getötet hast, es Ansehen bei anderen Menschen bringt, dein Selbstbewusstsein anhebt und Neid bei Kollegen verursacht.wenn du bereit bist, wegen der Jagd die Familie, die Arbeitspflichten und dich selbst zu vernachlässigenwenn Verleumdungen, Heuchelei und Alkohol zu deine Stärke werden oder zumindest dir nicht fremd sindwenn dich die Schmerzen und die Qual der Tiere nicht mehr berühren.


Der Austritt aus der lodengrünen Gesellschaft war für mich eine große Erleichterung, und ich glaube, dass es viele Jäger gibt, die in diese Organisation hineingeschlittert sind, nur auf Empfehlung von Freunden Jägern wie ich zum Beispiel, die anderen der Familientradition wegen oder aus ähnlichen Gründen.
Bist du noch Jäger, dann überlege es dir: Wenn du Tier- und Naturliebhaber werden willst, wie es die meisten Jäger für sich gerne in Anspruch nehmen, dann kannst du es sein - aber bitte ohne Gewehr!
Meine Absicht ist nicht, die hartgesottenen Jäger von ihren Irrtum zu überzeugen, denn aus Erfahrung weiß ich, dass es kaum möglich ist, denn in ihrem Leben ist die Jagd an erster Stelle - und oft hatte ich die Gelegenheit zu sehen, wozu diese Menschen in der grüne Uniform bereit sind. Ich appeliere an jene, die mit dem Gedanken spielen, ein Jäger zu werden und an jene, die mit der lodengrünen Bruderschaft liebäugeln. Ich versichere Ihnen aus meiner Erfahrung: Wenn Sie noch ein wenig zweifeln, dass die Jagd vielleicht doch nichts für sie wäre, dass sie dann in den Jägerreihen nichts zu suchen haben, denn sie sind dann - Gott sei Dank - nicht genug brutal für die seelenlosen Jäger!

Jagd: Nebenform menschlicher Geisteskrankheit

Der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, schrieb:

Jägerei ist eine Nebenform von menschlicher Geisteskrankheit .
(Theodor Heuss: Tagebuchbriefe 1955-1963, hg. V. Eberhard Pikart, Tübingen/Stuttgart 1970, S. 106)

Fakten gegen die Jagd

Die moderne Wissenschaft

Die moderne Wissenschaft

hat in zahlreichen Untersuchungen zweifelsfrei nachgewiesen, dass Tiere empfindungsfähige, Freude und Schmerz verspürende Wesen sind. Tiere verfügen über ein reiches Sozialverhalten und gehen wie wir Beziehungen und Freundschaften ein. Sie können Liebe und Trauer empfinden, ja, sogar Fairness, Mitgefühl, Empathie, Altruismus und moralisches Verhalten zeigen, das über Trieb- und Instinktsteuerung weit hinausgeht.

Trotz beharrlicher Propagandaarbeit der Jagdverbände sinkt das Image der Jäger immer mehr: Immer weniger Spaziergänger, Hundehalter, Reiter und Mountainbiker lassen es sich gefallen, wenn sie von Jägern angepöbelt und bedroht werden - und sie protestieren gegen Ballerei in Naherholungsgebieten sowie gegen Massenabschüsse auf Treibjagden. Immer wieder zu lesen, dass Jäger aus Versehen Liebespaare im Maisfeld, Jagdkollegen oder Ponys auf der Weide mit Wildschweinen verwechseln - das kann einem draußen in der Natur durchaus Angst machen - ebenso wie Schüsse am Spazierweg oder Kugeln, die in Autos einschlagen. Außerdem haben Millionen Tierfreunde kein Verständnis, wenn Jäger ihre Hauskatzen abknallen oder drohen, den Hund zu erschießen.

Tierrechtsorganisationen decken immer wieder Verstöße gegen das Tierschutzgesetz bei Treib- und Drückjagden sowie bei Gatterjagden auf, wo halbzahme Tiere gegen Geld abgeknallt werden. Warum Jäger Jagd auf Hasen machen, obwohl sie auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen, kann irgendwie auch niemand mehr gut finden. Zudem haben 99,7 Prozent der Bevölkerung andere Hobbys, als Tiere tot zu schießen.

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Fakten gegen die Jagd - Die Natur braucht keine Jäger

Warum jagen Jäger wirklich?

Die Frage "Warum jagen wir?" beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: "Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?"
Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: "Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz."

Der Neurologe und Psychoanalytiker Dr. Paul Parin - ebenfalls begeisterter Jäger - schrieb in seinem Buch "Die Leidenschaft des Jägers": "Seit meinen ersten Jagdabenteuern weiß ich: Jagd eröffnet einen Freiraum für Verbrechen bis zum Mord und für sexuelle Lust, wann und wo immer gejagt wird."

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Immer mehr jagdfreie Grundstücke in Deutschland

Von Schleswig-Holstein bis Bayern: In Deutschland gibt es immer mehr jagdfreie Grundstücke!

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat am vom 26.6.2012 entschieden, dass es gegen die Menschenrechte verstößt, wenn Grundeigentümer die Jagd auf ihrem Grund und Boden gegen ihren Willen dulden müssen, obwohl sie die Jagd aus ethischen Gründen ablehnen. Aufgrund des Urteils des höchsten europäischen Gerichts wurde die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, ihre Jagdgesetzgebung entsprechend zu ändern. Grundeigentümer können bei der unteren Jagdbehörde einen Antrag stellen, dass Ihr Grundstück jagdrechtlich befriedet wird.

Eine aktuelle Dokumentation über jagdfreie Grundstücke und laufende Anträge auf jagdrechtliche Befriedung finden Sie hier.

Seit 1974: Jagdverbot im Kanton Genf

Im Schweizer Kanton Genf ist die Jagd seit 40 Jahren verboten. Noch nie war die Biodiversität größer und die Wildtierbestände regulieren sich selbstständig erfolgreich. weiterlesen

Seit 1914: Jagdverbot im Nationalpark Schweiz

Im Schweizerischen Nationalpark ist die Jagd seit 1914 Jahren verboten - ein erfolgreiches Modell für eine Natur ohne Jagd, das beweist: Ohne Jagd finden Tiere und Natur in ein Gleichgewicht. weiterlesen

Jagdverbote in immer mehr Ländern

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

verboten. Damit liefert unser Nachbarland den praktischen Beweis dafür, wie unnötig das massenhafte Töten von Füchsen ist - auch in der modernen Kulturlandschaft: Weder hat die Zahl der Füchse zugenommen noch gibt es Probleme mit Tollwut. Die Verbreitung des Fuchsbandwurms geht sogar zurück.

Immer mehr Länder sprechen für den Schutz von Wildtieren Jagdverbote aus. weiterlesen