Ein anonymer Jäger schrieb:

Ich habe Ihren Artikel aufmerksam gelesen,Ihre Argumente,das es sich um Tierqäuler handelt,sind nicht von der Hand zu weisen.Aber was ich eigentlich vermisse,das sind die Alternativen zu dieser Form der Jagd.
Derweiteren denke ich,das sie selber oder Ihr engster Familienkreis auch solche Fallen einsetzt,oder eingesetzt hat,aber es einfach tolerieren..denn jede Mausefalle oder Rattenfalle funktioniert genauso.Das ist leider auch nirgends erwähnt...warum nur??
Ich weiß nicht,wie weit Sie sich Gedanken gemacht haben,wie man gewisse Tiere fangen kann?Und vielleicht aus welchen Gründen?Aber ich denke mal nicht,das Sie eine Maus im Keller wohnen lassen würden..oder etwa doch....und wenn nicht..kommt dann doch ne Mausefalle ins Haus?
Ich hoffe,das ich nicht zu sehr provoziert habe,das Sie die mail ohne einen Gedanken gleich löschen..aber manchmal gibt es zur Fallenjagd wenig Alternativen,speziell dann,wenn es sich um Marder und Co handelt.

Gniffke Moto







Antwort Initiative jagdgefährdeter Haustiere:

Sehr geehrte/r..........


Ihr Schreiben hat über den Verteiler der Initiative zur Abschaffung der Jagd auch uns erreicht.
Es fällt etwas schwer, auf anonyme Schreiben zu antworten (warum hatten Sie nicht den Mut, Ihren Namen und Ihre Anschrift anzugeben? WIR stehen zu dem, was wir denken), aber wir möchten es dennoch versuchen.

Es gibt durchaus Alternativen zur Fallenjagd.

Marder auf Privatgelände muss man überhaupt nicht fangen. Es gibt sehr effektive Vergrämungsmittel, besonders die elektrischen Mardervertreiber haben sich nach Untersuchungen des ADAC bewährt. Und wer keine abgeschlossene Garage sein Eigen nennt (das bietet absoluten Schutz), kann ganz simpel einen billigen, laut tickenden Wecker in den Motorraum legen. Das ist wohl die billigste Methode für diejenigen, die Angst um ihre Kabel haben.

Sollten Marder (z.B. auf dem Dachboden) ein Problem darstellen, kann man diese (außer in der Aufzuchtzeit natürlich) in Ausnahmefällen in Lebendfallen fangen und z.B. nach Absprache mit entsprechenden Tier-/Naturschutzorganisationen umsetzen. Allerdings habe ich auf einem über 100 Jahre alten Hof mit zahlreichen Kornspeichern und Dachböden immer sowohl Marder als auch Siebenschläfer und Eulen gehabt - inwieweit diese ein Problem darstellen, ist mir nicht ganz klar. Uns haben sie immer Freude bereitet, die Marder haben sogar zusätzlich Mäuse gefangen.

Ratten finden Sie auch in der Landwirtschaft nur bei "Dreck- und Schuttecken". Räumen Sie diese auf, warten Sie eine Weile, und auch die hartnäckigsten Rattenkolonien verschwinden. Lebhafte Umgebung mögen Ratten ebenfalls nicht. Viele Hunde und Lärm lassen Wanderratten schnell weiterziehen. Sehr hartnäckige Bewohner kann man durchaus über längere Zeit in Lebendfallen fangen und GRUPPENWEISE weiter entfernt wieder aussetzen. Dabei riskiert man allerdings das Zurücklassen noch nicht überlebensfähiger Jungtiere. Auch gegen Ratten gibt es elektronische Vertreibungsgeräte, die sehr gut wirken.

Mäuse hat jeder landwirtschaftliche Betrieb, in dem Stroh oder Rauhfutter gelagert wird. Damit muss man leben. Mäuse im Privathaushalt fängt man mit Lebendfallen und setzt sie in der freien Natur aus. Korbfallen haben sich dabei weniger bewährt als Kastenfallen. Auch hier sollte man, um das Risiko des Zurückwanderns zu minimieren, möglichst gruppenweise aussetzen. Alter Vogelkäfig mit Futter und Wasser für die Zwischenfänge (bitte nicht länger als ein oder zwei Tage) genügt.

Für Wildtiere gilt ganz simpel: FALLENJAGD IST GRAUSAM, TIERQUÄLERISCH und einfach nicht erforderlich. Warum müssen Marder in der freien Natur bejagt werden? Wen stören sie? Fallen fangen NIE selektiv, egal, was Jäger uns erzählen wollen. Gerade Füchse, Waschbären, Katzen und Hunde untersuchen Köder in Eiabzugseisen mit den Pfoten, bewegen den Köder, und die Bügel schlagen zu. Dann leiden die Tiere oft stunden- oder tagelang (das tägliche Kontrollieren der Fallen ist pure Theorie!), bis sie dann erschlagen, erstochen, vom Jagdhund zerrissen oder (im gnädigsten Fall) erschossen werden. Bei großen Hunden gerät oft der Fang zwischen die Bügel - die Schmerzen, die das Tier erleiden muss, kann man sich wohl gut vorstellen.

Mit freundlichen Grüßen

Initiative jagdgefährdeter Haustiere
www.ijh.de
i.A. Astrid Krämer

Neues mail des Jägers:

Hallöchen
Auf Ihrer Seite hat man als Leser das Gefühl,ds Sie auch gegen die lebendfallen sind,weil Sie das Eichhörnchen erwähnten.Für Mäuse und Ratten sind Sie dann wieder erlaubt?Ich weißzwar nicht,was Sie auf dem landwirtschaftlichen Anwesen alles so an Tiere hatten,aber Geflügel war es wohl bestimmt nicht..Denke,das die Thematik einfach zu groß ist..und auch viele Sachen bedacht werden müßten,und da kommt es mir so vor,das Sie sich der größe gar nicht recht bewußt sind..schaun wir mal..
Das mit dem Dreckhaufen bei Ratten ist so ein Beispiel..sehr einleuchtend und logisch..Wanderrattengibt es fast an jedem Bach und See..und es gibt verdammt viele Leute..auch grad ältere Menschen,die Enten und Schwäne füttern..und somit auch immer für neues Futter für die Ratten sorgen..
Geflügelhobbyhalter,die Ihre Tiere freilaufend halten,und Ihre Hühner,Enten Gänse dann morgens von der Wiese sammeln dürfen..weil sich ein Steinmarder mal wieder seinen Beutetrieb hingab..
Und es gibt Leute,die haben eine sehr große Fläche zum Auslauf Ihrer Tiere.
Desweiteren sollte man differenzieren,um was für Marder es sich denn meist handelt..der Steinmarder.Sie sind Kulturfoge,sehr anpassungsfähig und gewöhnen sich schnell an einen Wecker oder ähnliche Dinge.Der Baummarder ist nach meiner Ansicht her weiter schützendswert,weil Ihm einfach der Lebensraum fehlt,den er braucht.
Grade in der Fischwirtschaft werden immer wieder Schäden durch unterhöhlte Dämme von Ratten auf.Welche Möglichkeiten sehen Sie dort?Und welche Möglichkeite sehen Sie bei Geflügelzüchtern, die Freilandhaltung betreiben?
Mit freundlichen Gruß
de Moto

Antwort von Marc Buchtmann, WIR FÜCHSE:

Werter Unbekannter,

auch wir haben die bisherigen Mailwechsel verfolgt.
Zunächst sollten wir klären, ob Sie mit oder gegen unsere Natur- und Tierwelt leben. Als Jäger oder Jagdbefürworter leben Sie dagegen, sind ein reiner Nutzer, der nur seinen persönlichen Vorteil sieht. Ist das bei Ihnen der Fall, erübrigt sich jedes Gespräch. Denn dann sind wir nicht mehr auf der Ebene der Vernunft, sonder der Profitgier.

Wer mit der Natur lebt, der stößt auch auf keine Probleme, die sich nicht lösen ließen.
Hühner z.B. können (und sollten) auch als Freigänger des Nachts in einem Stall untergebracht sein. Sie ziehen sich Abends von alleine zurück, da sie ohnehin schlecht sehen können und des Nachts nahezu blind sind. Ist der Stall vernünftig gebaut, kommt kein Beutegreifer an die Hühner heran. Und passiert es dann doch mal, frage ich Sie, warum nach Ihren Ausführungen das Huhn eine größere Lebensberechtigung hat, als der Beutegreifer. Er folgt nur dem, was die Natur ihm zugedacht hat. Er folgt seiner Art zu überleben, ohne Gier oder Mordlust.
Das unterscheidet alle beutegreifenden Tiere vom Menschen, insbesondere vom Jäger.

Gänse sind mit Sicherheit keine Beute für einen Marder. Selbst der Fuchs traut sich nur im äußersten Notfall, sprich, wenn er Junge hat und sonst nichts findet, an Gänse heran. Und dieser Kampf geht nicht selten zugunsten der Gans aus.

Der menschliche Jäger ist Hauptverursacher von Wildschäden jeder Art. Er ist es, der durch massive Eingriffe in das Ökosystem für Überpopulationen sorgt. Und er trägt auch die Schuld daran, dass immer mehr Wildtiere dichter an und in die Städte kommen, weil sie schlicht vor dem ständigen Jagddruck aus dem Wald fliehen.
Der Begriff "Kulturfolger" ist eine bewusste Irreführung der Jäger, denn Kulturlandschaft bedeutet, dass der Bestand an Wildtieren zusammen mit den immer kleiner werdenden Naturflächen schrumpft. Somit wird die Jagd mit jedem Meter Land, dass wir den Tieren wegnehmen, unmöglicher und unsinniger. Doch da Jäger nun mal töten wollen, müssen sie dem entgegenwirken. Das tun sie über Fütterungen und Vernichtung unerwünschter Konkurrenten.
Im Falle der Beutegreifer werden dazu gerne brutale Totschlagfallen eingesetzt, da die meisten Beutegreifer inzwischen zu ausgeprägten Nachttieren geworden sind und die somit äußerst lästige Tötung "von alleine" vorgenommen wird.

Wenngleich wir auch niemals eine tötende Mausefalle einsetzen würden, sollten man sich trotzdem vergegenwärtigen, dass die Wirkungsweise einer Mause- bzw. Rattenfalle eine ganz andere ist, als die der Totschlagfallen der Jäger.
Mausefallen töten durch Genickbruch. In Totschlagfallen dagegen werden die Tiere zerquetscht. Durch die Klemmkraft wird die Blutzirkulation des eingeklemmten Tieres unterbunden. Je nach dem, mit welchem Körperteil das Tier in der Falle sitzt und welche Organe nicht mehr arbeiten können, stirbt das Tier einen elenden Tod, der Stunden oder sogar Tage dauert. Nicht selten schlagen solche Fallen dem Tier Gliedmassen (Pfoten, Schwanz etc.) ab.
Fallen sind an Grausamkeit kaum zu überbieten. Lesen Sie dazu die Abhandlung des Buches "Das Fangjagdbuch" auf unserer HP.

http://www.wir-fuechse.de/direkt/fangj.htm

Für einen weiteren Mailwechsel setzen wir die Angabe Ihres Namens und Ihrer Anschrift voraus.

Mit freundlichen, waidmannsabschaffenden Grüßen
WIR FÜCHSE
M. Buchtmann

www.wir-fuechse.de



Jagd: Nebenform menschlicher Geisteskrankheit

Der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, schrieb:

Jägerei ist eine Nebenform von menschlicher Geisteskrankheit .
(Theodor Heuss: Tagebuchbriefe 1955-1963, hg. V. Eberhard Pikart, Tübingen/Stuttgart 1970, S. 106)

Fakten gegen die Jagd

Die moderne Wissenschaft

Die moderne Wissenschaft

hat in zahlreichen Untersuchungen zweifelsfrei nachgewiesen, dass Tiere empfindungsfähige, Freude und Schmerz verspürende Wesen sind. Tiere verfügen über ein reiches Sozialverhalten und gehen wie wir Beziehungen und Freundschaften ein. Sie können Liebe und Trauer empfinden, ja, sogar Fairness, Mitgefühl, Empathie, Altruismus und moralisches Verhalten zeigen, das über Trieb- und Instinktsteuerung weit hinausgeht.

Trotz beharrlicher Propagandaarbeit der Jagdverbände sinkt das Image der Jäger immer mehr: Immer weniger Spaziergänger, Hundehalter, Reiter und Mountainbiker lassen es sich gefallen, wenn sie von Jägern angepöbelt und bedroht werden - und sie protestieren gegen Ballerei in Naherholungsgebieten sowie gegen Massenabschüsse auf Treibjagden. Immer wieder zu lesen, dass Jäger aus Versehen Liebespaare im Maisfeld, Jagdkollegen oder Ponys auf der Weide mit Wildschweinen verwechseln - das kann einem draußen in der Natur durchaus Angst machen - ebenso wie Schüsse am Spazierweg oder Kugeln, die in Autos einschlagen. Außerdem haben Millionen Tierfreunde kein Verständnis, wenn Jäger ihre Hauskatzen abknallen oder drohen, den Hund zu erschießen.

Tierrechtsorganisationen decken immer wieder Verstöße gegen das Tierschutzgesetz bei Treib- und Drückjagden sowie bei Gatterjagden auf, wo halbzahme Tiere gegen Geld abgeknallt werden. Warum Jäger Jagd auf Hasen machen, obwohl sie auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen, kann irgendwie auch niemand mehr gut finden. Zudem haben 99,7 Prozent der Bevölkerung andere Hobbys, als Tiere tot zu schießen.

Lesen Sie:

Fakten gegen die Jagd - Die Natur braucht keine Jäger

Warum jagen Jäger wirklich?

Die Frage "Warum jagen wir?" beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: "Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?"
Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: "Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz."

Der Neurologe und Psychoanalytiker Dr. Paul Parin - ebenfalls begeisterter Jäger - schrieb in seinem Buch "Die Leidenschaft des Jägers": "Seit meinen ersten Jagdabenteuern weiß ich: Jagd eröffnet einen Freiraum für Verbrechen bis zum Mord und für sexuelle Lust, wann und wo immer gejagt wird."

Lesen Sie:

Warum jagen Jäger wirklich?

Immer mehr jagdfreie Grundstücke in Deutschland

Von Schleswig-Holstein bis Bayern: In Deutschland gibt es immer mehr jagdfreie Grundstücke!

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat am vom 26.6.2012 entschieden, dass es gegen die Menschenrechte verstößt, wenn Grundeigentümer die Jagd auf ihrem Grund und Boden gegen ihren Willen dulden müssen, obwohl sie die Jagd aus ethischen Gründen ablehnen. Aufgrund des Urteils des höchsten europäischen Gerichts wurde die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, ihre Jagdgesetzgebung entsprechend zu ändern. Grundeigentümer können bei der unteren Jagdbehörde einen Antrag stellen, dass Ihr Grundstück jagdrechtlich befriedet wird.

Eine aktuelle Dokumentation über jagdfreie Grundstücke und laufende Anträge auf jagdrechtliche Befriedung finden Sie hier.

Seit 1974: Jagdverbot im Kanton Genf

Im Schweizer Kanton Genf ist die Jagd seit 40 Jahren verboten. Noch nie war die Biodiversität größer und die Wildtierbestände regulieren sich selbstständig erfolgreich. weiterlesen

Seit 1914: Jagdverbot im Nationalpark Schweiz

Im Schweizerischen Nationalpark ist die Jagd seit 1914 Jahren verboten - ein erfolgreiches Modell für eine Natur ohne Jagd, das beweist: Ohne Jagd finden Tiere und Natur in ein Gleichgewicht. weiterlesen

Jagdverbote in immer mehr Ländern

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

verboten. Damit liefert unser Nachbarland den praktischen Beweis dafür, wie unnötig das massenhafte Töten von Füchsen ist - auch in der modernen Kulturlandschaft: Weder hat die Zahl der Füchse zugenommen noch gibt es Probleme mit Tollwut. Die Verbreitung des Fuchsbandwurms geht sogar zurück.

Immer mehr Länder sprechen für den Schutz von Wildtieren Jagdverbote aus. weiterlesen