Meine persönlichen Erfahrungen

Ich nehme mir hier kurz die Zeit, Ihnen einmal von ganzem Herzen für Ihre Arbeit und Ihr Engagement zu danken!

Ich bin immer wieder zutiefst erschüttert, mit welcher Verachtung und Selbstherrlichkeit sich die deutsche Jägerschaft geradezu gottgleich die Herrschaft über die wenigen noch übrig gebliebenen Wildtiere anmaßt. Ich habe eine grundsätzliche Abneigung gegen Übertreibungen und Verallgemeinerungen, aber bei dieser Personengruppe muss man wirklich von einer kriminellen Lodenmafia sprechen.

Als Hundebesitzer seit der Kindheit habe ich zwangsläufig so manche Begegnung hinter mir, die durchweg von Dreistigkeiten, unbewiesenen und substanzlosen (aber umso vehementer vorgetragenen) Behauptungen und offenen Bedrohungen geprägt waren. Erst im Frühjahr machte einer der Gesellen auf einem einspurigen Gemeindeweg außerhalb der Ortschaft (in Niedersachsen) Anstalten, mich mit meinen drei Hunden am liebsten direkt zu überfahren, nur um kurz vor uns mit einer Vollbremsung anzuhalten und rumzubrüllen, dass ich meine Hunde anzuleinen hätte und er sie sonst erschießen könnte. Leider kein Einzelfall sondern nur der letzte Vorfall in einer langen Liste.

Wenn man sich überlegt, dass von der Persönlichkeit her völlig ungeeignete und vom erforderlichen Fachwissen (das Anleingebot gem. NWaldLG erstreckt sich nicht auf öffentliche Verkehrswege) gänzliche unkundige Privatpersonen vom Gesetzgeber in Deutschland tatsächlich mit dem ansonsten beispiellosen Recht ausgestattet werden, das "Eigentum" (als das das Haustier juristisch leider noch immer betrachtet wird) anderer an Ort und Stelle zu töten ohne jedes ordnungsrechtliches Verfahren mit Widerspruchs- oder Klagemöglichkeiten macht einen immer wieder sprachlos und wütend. Insbesondere, wenn man sich in der Natur stets rücksichtsvoll und verantwortungsbewusst verhält und ich z.B. meine Hunde nicht nur in der Brut- und Setzzeit nur auf den Wegen und stets abrufbar in meiner unmittelbaren Nähe führe. Aber diese Herrschaften führen sich durchweg so auf, als wenn ihnen die Natur persönlich gehöre beinahe schlimmer als die Blockwarte in der traurigen, braunen Vergangenheit unseres Landes.

Am letzten Wochenende machten wir bei Hundespaziergang in der Nähe von Stade auch wieder eine grausige Entdeckung: Wohl ein Jäger hatte am Rande eines kleines Gehölzes in der Nähe eines Wirtschaftsweges den aufgeschlitzten Kadaver einer Ricke mit dem Kopf in eine Astgabel gequetscht und zusammen mit einer toten Ente offensichtlich als Köder ausgelegt siehe beigefügte Bilder. Wie krank muss man sein, überhaupt so ein friedliches Lebewesen töten zu können, geschweige denn seine sterblichen Überreste so bestialisch und ohne jede Empathie zu behandeln. Um mutmaßlich damit dann auch noch einen Wolf oder zumindest einen Fuchs vor die Flinte zu locken und den dann auch noch abknallen zu können. Zutiefst gestört sowas .

Beim Wolf zeigt sich dieser Irrsinn ein weiteres Mal überdeutlich: Es wird geradezu frenetisch nach jedem einzelnen Nutztierriss gesucht, nur um dies verzweifelt als moralisches Feigenblatt für die sadistische Morbidität der Jägerschaft und zur Aufrechterhaltung des jahrhundertelang kultivierten Märchens vom "bösen Wolf" zu missbrauchen. Diese Bigotterie ist wirklich nicht mehr zu übertreffen, insbesondere wenn man sich mal vergegenwärtigt, dass jährlich mehr als 13.600.000 Schweine und 600.000 Rinder in der Massentierhaltung ihr Leid bis zur geplanten Schlachtung nicht überleben und in Tierkörperbeseitigsanlagen entsorgt werden. Für den Wolf bedeuten ein paar Dutzend (wenn überhaupt ) Nutztierrisse das Todesurteil, aber die deutschen Bauern bekommen für Abermillionen "Kollateralschäden" ihrer perversen Haltungsmethoden auch noch Steuermilliarden in den Allerwertesten geblasen einfach abartig.

Ich möchte Ihnen also ausdrücklich danken, dass Sie sich gegen diese menschliche Entartung so sehr einsetzen und den Tieren eine Stimme verleihen! Lassen Sie bitte nicht nach, denn jedes Tier hat ein Recht auf sein selbstbestimmtes Leben und seinen Platz auf dieser Welt. Der Mensch ist die einzige Gattung, die sich rücksichtslos ausbreitet und ohne Begrenzung alle Ressourcen dieser Erde hemmungslos vereinnahmt oder zerstört und es einfach nicht schafft, sich selbst Einhalt zu gebieten. Die Scheinheiligkeit und Selbstherrlichkeit, mit der sich Jäger und überwiegend leider auch die Politik darüber hinaus noch skrupellos zum Richter über andere Kreaturen erhebt, ist nur schwer zu ertragen.

Lars Hoffmann, Hamburg

Jagd: Nebenform menschlicher Geisteskrankheit

Der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, schrieb:

Jägerei ist eine Nebenform von menschlicher Geisteskrankheit .
(Theodor Heuss: Tagebuchbriefe 1955-1963, hg. V. Eberhard Pikart, Tübingen/Stuttgart 1970, S. 106)

Fakten gegen die Jagd

Die moderne Wissenschaft

Die moderne Wissenschaft

hat in zahlreichen Untersuchungen zweifelsfrei nachgewiesen, dass Tiere empfindungsfähige, Freude und Schmerz verspürende Wesen sind. Tiere verfügen über ein reiches Sozialverhalten und gehen wie wir Beziehungen und Freundschaften ein. Sie können Liebe und Trauer empfinden, ja, sogar Fairness, Mitgefühl, Empathie, Altruismus und moralisches Verhalten zeigen, das über Trieb- und Instinktsteuerung weit hinausgeht.

Trotz beharrlicher Propagandaarbeit der Jagdverbände sinkt das Image der Jäger immer mehr: Immer weniger Spaziergänger, Hundehalter, Reiter und Mountainbiker lassen es sich gefallen, wenn sie von Jägern angepöbelt und bedroht werden - und sie protestieren gegen Ballerei in Naherholungsgebieten sowie gegen Massenabschüsse auf Treibjagden. Immer wieder zu lesen, dass Jäger aus Versehen Liebespaare im Maisfeld, Jagdkollegen oder Ponys auf der Weide mit Wildschweinen verwechseln - das kann einem draußen in der Natur durchaus Angst machen - ebenso wie Schüsse am Spazierweg oder Kugeln, die in Autos einschlagen. Außerdem haben Millionen Tierfreunde kein Verständnis, wenn Jäger ihre Hauskatzen abknallen oder drohen, den Hund zu erschießen.

Tierrechtsorganisationen decken immer wieder Verstöße gegen das Tierschutzgesetz bei Treib- und Drückjagden sowie bei Gatterjagden auf, wo halbzahme Tiere gegen Geld abgeknallt werden. Warum Jäger Jagd auf Hasen machen, obwohl sie auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen, kann irgendwie auch niemand mehr gut finden. Zudem haben 99,7 Prozent der Bevölkerung andere Hobbys, als Tiere tot zu schießen.

Lesen Sie:

Fakten gegen die Jagd - Die Natur braucht keine Jäger

Warum jagen Jäger wirklich?

Die Frage "Warum jagen wir?" beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: "Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?"
Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: "Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz."

Der Neurologe und Psychoanalytiker Dr. Paul Parin - ebenfalls begeisterter Jäger - schrieb in seinem Buch "Die Leidenschaft des Jägers": "Seit meinen ersten Jagdabenteuern weiß ich: Jagd eröffnet einen Freiraum für Verbrechen bis zum Mord und für sexuelle Lust, wann und wo immer gejagt wird."

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Warum jagen Jäger wirklich?

Immer mehr jagdfreie Grundstücke in Deutschland

Von Schleswig-Holstein bis Bayern: In Deutschland gibt es immer mehr jagdfreie Grundstücke!

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat am vom 26.6.2012 entschieden, dass es gegen die Menschenrechte verstößt, wenn Grundeigentümer die Jagd auf ihrem Grund und Boden gegen ihren Willen dulden müssen, obwohl sie die Jagd aus ethischen Gründen ablehnen. Aufgrund des Urteils des höchsten europäischen Gerichts wurde die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, ihre Jagdgesetzgebung entsprechend zu ändern. Grundeigentümer können bei der unteren Jagdbehörde einen Antrag stellen, dass Ihr Grundstück jagdrechtlich befriedet wird.

Eine aktuelle Dokumentation über jagdfreie Grundstücke und laufende Anträge auf jagdrechtliche Befriedung finden Sie hier.

Seit 1974: Jagdverbot im Kanton Genf

Im Schweizer Kanton Genf ist die Jagd seit 40 Jahren verboten. Noch nie war die Biodiversität größer und die Wildtierbestände regulieren sich selbstständig erfolgreich. weiterlesen

Seit 1914: Jagdverbot im Nationalpark Schweiz

Im Schweizerischen Nationalpark ist die Jagd seit 1914 Jahren verboten - ein erfolgreiches Modell für eine Natur ohne Jagd, das beweist: Ohne Jagd finden Tiere und Natur in ein Gleichgewicht. weiterlesen

Jagdverbote in immer mehr Ländern

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

verboten. Damit liefert unser Nachbarland den praktischen Beweis dafür, wie unnötig das massenhafte Töten von Füchsen ist - auch in der modernen Kulturlandschaft: Weder hat die Zahl der Füchse zugenommen noch gibt es Probleme mit Tollwut. Die Verbreitung des Fuchsbandwurms geht sogar zurück.

Immer mehr Länder sprechen für den Schutz von Wildtieren Jagdverbote aus. weiterlesen