Jagdvergehen im Naturschutzgebiet

Aufnahmen von einem Luderplatz in Meerbusch, bei Düsseldorf.

Diese Aufnahme zeigt einen toten Bussard auf dem Luderplatz - dieser wurde von der der Amtstierärztin am 20.1.2009 sichergestellt.

Tüten mit Kadavern und mehrere Wirbelsäulen

Tüten mit Kadavern und mehrere Wirbelsäulen

von Rehen

Bericht des Fotographen

In Meerbusch-Büderich in der Nähe von Düsseldorf werden Rehe, Hasen und Kaninchen massiv auch bei milder Witterung ab Anfang Herbst gefüttert.

Diese Art der Wildfütterung führt beim Schalenwild meiner Meinung nach zu bis um das Zehnfache überhöhte Populationen, die ganz erhebliche Wildschäden anrichten können. Ich habe einen Jäger, der dort gerade mit Mais und Rüben fütterte darauf angesprochen er sagte mir, dass er das schon immer so gemacht hätte, auch wenn kein Schnee liegt und ich hätte "ja keine Ahnung". Ich sagte, dass ich bei der Unteren Jagdbehörde mal wegen der Praxis nachfragen werde die Antwort darauf war: "Pah untere Jagdbehörde, was wollen die denn?"

Meerbusch: Rübenhaufen vor Hochsitz

Meerbusch: Rübenhaufen vor Hochsitz

In einem Teil in diesem Naturschutzgebiet liegt z.B. ein riesiger Maishaufen, der mir bis zur Hüfte geht bzw. ging eine Art Massentierhaltung ohne Zaun in meinen Augen: Ca. 30-40 Fasane sind dort zu finden. Bei diesem Maishaufen ist eine Köderbox mit Giftködern für Mäuse und Ratten in einem NATURSCHUTZgebiet !?!?!?

Gestern war ich in Meerbusch im dortigen Naturschutzgebiet unterwegs: Dort fand ich einen sogenannten Luderplatz auf dem u.a. eine erschossene Kanadagans dieses Tier könnte eingewandert sein und mit dem hoch pathogenen H5N1-Virus infiziert sein: Ein Auslegen als Köder ist in meinen Augen ein völlig unnötiges Risiko! (siehe Foto unten)

Erschossene Kanadagans als Köder -

Erschossene Kanadagans als Köder -

H5N1-Gefahr durch Jäger?

Dazu habe ich auch noch Tüten mit Kadavern und mehrere Wirbelsäulen von Rehen gefunden.

"Luderplatz" bei Meerbusch

"Luderplatz" bei Meerbusch

Tüten mit Kadavern und mehrere Wirbelsäulen

Tüten mit Kadavern und mehrere Wirbelsäulen

von Rehen

Meerbusch - Fasanenfütterung im Naturschutzgebiet

Meerbusch - Fasanenfütterung im Naturschutzgebiet

mit Giftköderbox gegen Mäuse und Ratten

Heute (20.01.2009) war ich mit der Amtstierärztin vor Ort zu der toten Kanadagans und den anderen Kadaverresten kam jetzt noch ein toter Bussard dazu. Frau Dr. K. war entsetzt und empörte sich besonders aus über die Wildschweinläufe die dort verwesten: Wildschweine gibt es hier nicht: es werden also Kadaver extra herangekarrt! Der Bussard wurde von Frau Dr. K. sichergestellt. Die Kanadagans war leider schon zu sehr angefressen, eine Untersuchung wäre kaum möglich, laut der Amtstierärztin.

In Nähe dieses Luderplatzes habe ich auch noch einen verschlossenen Hochsitz entdeckt, in dem eine illegale (nicht verkleidete!) Lebendfalle liegt. Durch das Plexiglasfenster ist die Aufnahme leider nicht so gut geworden. Diese Falle ist zwar nicht "fängig" gestellt, aber wozu diese dem Jäger bald dient und schon geholfen hat, wissen Sie sicher auch.

In Meerbusch Büderich in der Nähe des Golfplatzes - ist ein Naturschutzgebiet. Dort ist ein künstlicher Fuchsbau angelegt worden. Füchse werden von Jägern da mit Hundefutter angelockt. Ein solches Bauwerk ist nach meinen Recherchen genehmigungspflichtig ich bezweifele, dass eine entsprechende Genehmigung hier vorliegt.


Mit freundlichen Grüßen

Thomas N.

Bild vom 21.1.2009

Offen ausgelegte tote Tauben...

Offen ausgelegte tote Tauben...

... und ein reich gedeckter Tisch

... und ein reich gedeckter Tisch

Sehr "schön" kann man im Verdauungstrakt

Sehr "schön" kann man im Verdauungstrakt

der geköpften und als Köder ausgelegten Taune ihr Henkersmahlezeit sehen: Mais - dieser kommt zu 99% aus der illegalen Fütterung an gleicher Stelle!

Presse-Resonanz

Jagdfrevel aktenkundig

Der Büdericher Thomas Nachtigal fotografierte zahlreiche Verstöße gegen Jagdvorschriften. Ordnungsamt des Rhein-Kreises Neuss erkennt illegales Verhalten und leitet Verfahren ein.


Mit massiven Verstößen gegen die Jagdvorschriften beschäftigen sich inzwischen mehrere Behörden des Rhein-Kreises Neuss. Der Büdericher Thomas Nachtigal hat den Stein ins Rollen gebracht. Die Liste der Vorwürfe ist lang und zum großen Teil fein säuberlich mit Fotos dokumentiert. "Die kann niemand ignorieren", erklärte der 37-Jährige im RP-Gespräch. Vertreter der Unteren Jagdbehörde und Amtstierärztin Dr. Annette Kern haben sich inzwischen in Büderich, Strümp und Lank-Latum ein Bild von den illegalen Zuständen in den Jagdrevieren gemacht. Entsprechende Verfahren gegen die noch unbekannten Verantwortlichen seien bereits eingeleitet, erklärte Hans-Joachim Klein, Leiter der Ordnungsbehörde im Rhein-Kreis.

Die Vorwürfe: Meerbuscher Jäger haben mehrere illegale und großflächige Luderplätze angelegt. Luderplätze sind Stellen, an denen mit Aas vor allem der Fuchs zum Abschuss angelockt werden soll. Große Kadaver von Tauben, Rehen und Gänsen habe er entdeckt, berichtet Nachtigall. Ferner werde illegal gefüttert. Die Mengen gehen weit über den Tagesbedarf der Tiere hinaus. Um der dadurch entstehenden Ratten- und Mäuseplage Herr zu werden, werde Rattengift ausgelegt. "Und das sogar im Naturschutzgebiet", erzählt der Büdericher. "Ganz böse und im Naturschutzgebiet noch böser", beurteilte Klein salopp den Tatbestand. Nachtigals Liste der Verstöße ist damit noch nicht zu Ende. Jäger würden ihre Patronenhülsen mit Bleiresten in Feld und Flur liegen lassen, sie würden aus dem Auto heraus auf Wild anlegen und schießen, sie würden illegale Lebendfallen benutzen und im Naturschutzgebiet künstliche Fuchsbauten errichten, um den Nachwuchs des durch Füttern angelockten Fuchses zu töten.
Nachtigal ist Mitglied der ornithologischen Schutzgemeinschaft in der Nähe von Bremen.
Außerdem ist er seit drei Monaten Mitglied im Verein Abschaffung der Jagd e.V. (...)
Bilder vom Jagdfrevel ansehen

Quelle: Rheinische Post, 26.1.2009 (Auszug)

Jäger-Lobby im Visier

Heinz Ruyter, Naturschützer und Ratsmitglied, steht Thomas Nachtigal
bei, der den Meerbuscher Jagdfrevel jetzt aktenkundig machte. Ruyter hat ähnliche Beobachtungen und Erfahrungen gemacht.


Jäger haben viele Vorschriften und Gesetze zu beachten - zum Beispiel das Jagdgesetz, die Schonzeitverordnung und natürlich das Strafgesetzbuch (Wilderei). "Niemand kontrolliert die Jäger oder traut sich, den Mund aufzumachen", schimpft Thomas Nachtigal aus Büderich. Er hat reihenweise Verstöße in Meerbusch gegen die Jagdvorschriften mit der Kamera dokumentiert und dem Rhein-Kreis Neuss angezeigt.

Ordnungsamt und Amtstierärztin haben sich von der Richtigkeit seiner Angaben in Lank-Latum, Büderich und Strümp überzeugt und inzwischen ein entsprechendes Verfahren gegen Unbekannt eingeleitet. (...)

Fütterung des Wildes sei nur in wirklich harten Zeiten sinnvoll, sonst werde die natürliche Auslese außer Kraft gesetzt. "Aber die Jägermöchten etwas zum Abschießen haben", meint Ruyter. Besonders "pervers" werde es, wenn in Natur- und Landschaftsschutzgebieten Rattengift ausgelegt werde, um die durch Futterstellen angelockten Nager zu bekämpfen. Nicht weniger verwerflich sei die Verwendung von Bleischrot. "Blei ist ein schweres Gift." (...)

Polizei und Meerbuscher Ordnungsamt versicherten gestern, dass sie
Hinweise der Bürger ernst nehmen und entsprechend an die zuständigen
Stellen weiterleiten würden.

Quelle: Rheinische Post, 28.1.2009 (Auszug)

Aufnahmen Mönkesweg in Osterrath

Riesiger Rübenhaufen vor Hochsitz

Riesiger Rübenhaufen vor Hochsitz

zum Anlocken von Tieren - 15.2.2009

Diese Aufahmen nahe dem Mönkesweg in Meerbusch-Osterrath zeigen, wie ein ein Jäger Wildtiere mit Zuckerrüben anfüttert.
In Sichtweite von diesem Hochsitz ist ein zusammengefallener Futterstand, der dort seit Monaten (so sagen Anwohner) dort verrottet. Die alten Eternitplatten könnten asbesthaltig sein...

Asbesthaltige Eternitplatten

Asbesthaltige Eternitplatten

im Landschaftsschutzgebiet? - 17.2.2009

Polizei stellt tote Tiere in Büderich sicher

Meerbusch (RP) Ein bestialischer Verwesungsgeruch habe ihn aufmerksam gemacht, berichtet der Büdericher Thomas Nachtigal. Am Samstag Abend entdeckte er in Büderich an der Stadtgrenze zu Düsseldorf tote Krähen, einen toten Bussard und eine Vogelfalle und rief die Polizei. Die rückte sofort aus, um sich vor Ort ein Bild von der Umgebung des Jäger-Schießstandes zu machen.

Nachtigal ist inzwischen auch der Polizei kein Unbekannter mehr. Der 37-Jährige lässt in Sachen Natur- und Tierschutz seit Monaten nicht locker. Er meldet illegale Luderplätze, unverhältnismäßiges Anfüttern, Giftköder im Naturschutzgebiet und vieles mehr. Bei behördlichem Desinteresse scheut sich der Meerbuscher auch nicht, höhere Stellen im Umweltministerium oder im Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz einzuschalten. Auf diese Weise konnten zwei illegal gehaltene Bussarde gerade noch vor einem elenden Tod bewahrt werden (RP berichtete). (...)

Quelle: Rheinische Post, 20.4.2009 (Auszug)

Jagd: Nebenform menschlicher Geisteskrankheit

Der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, schrieb:

Jägerei ist eine Nebenform von menschlicher Geisteskrankheit .
(Theodor Heuss: Tagebuchbriefe 1955-1963, hg. V. Eberhard Pikart, Tübingen/Stuttgart 1970, S. 106)

Fakten gegen die Jagd

Die moderne Wissenschaft

Die moderne Wissenschaft

hat in zahlreichen Untersuchungen zweifelsfrei nachgewiesen, dass Tiere empfindungsfähige, Freude und Schmerz verspürende Wesen sind. Tiere verfügen über ein reiches Sozialverhalten und gehen wie wir Beziehungen und Freundschaften ein. Sie können Liebe und Trauer empfinden, ja, sogar Fairness, Mitgefühl, Empathie, Altruismus und moralisches Verhalten zeigen, das über Trieb- und Instinktsteuerung weit hinausgeht.

Trotz beharrlicher Propagandaarbeit der Jagdverbände sinkt das Image der Jäger immer mehr: Immer weniger Spaziergänger, Hundehalter, Reiter und Mountainbiker lassen es sich gefallen, wenn sie von Jägern angepöbelt und bedroht werden - und sie protestieren gegen Ballerei in Naherholungsgebieten sowie gegen Massenabschüsse auf Treibjagden. Immer wieder zu lesen, dass Jäger aus Versehen Liebespaare im Maisfeld, Jagdkollegen oder Ponys auf der Weide mit Wildschweinen verwechseln - das kann einem draußen in der Natur durchaus Angst machen - ebenso wie Schüsse am Spazierweg oder Kugeln, die in Autos einschlagen. Außerdem haben Millionen Tierfreunde kein Verständnis, wenn Jäger ihre Hauskatzen abknallen oder drohen, den Hund zu erschießen.

Tierrechtsorganisationen decken immer wieder Verstöße gegen das Tierschutzgesetz bei Treib- und Drückjagden sowie bei Gatterjagden auf, wo halbzahme Tiere gegen Geld abgeknallt werden. Warum Jäger Jagd auf Hasen machen, obwohl sie auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen, kann irgendwie auch niemand mehr gut finden. Zudem haben 99,7 Prozent der Bevölkerung andere Hobbys, als Tiere tot zu schießen.

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Fakten gegen die Jagd - Die Natur braucht keine Jäger

Warum jagen Jäger wirklich?

Die Frage "Warum jagen wir?" beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: "Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?"
Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: "Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz."

Der Neurologe und Psychoanalytiker Dr. Paul Parin - ebenfalls begeisterter Jäger - schrieb in seinem Buch "Die Leidenschaft des Jägers": "Seit meinen ersten Jagdabenteuern weiß ich: Jagd eröffnet einen Freiraum für Verbrechen bis zum Mord und für sexuelle Lust, wann und wo immer gejagt wird."

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Warum jagen Jäger wirklich?

Immer mehr jagdfreie Grundstücke in Deutschland

Von Schleswig-Holstein bis Bayern: In Deutschland gibt es immer mehr jagdfreie Grundstücke!

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat am vom 26.6.2012 entschieden, dass es gegen die Menschenrechte verstößt, wenn Grundeigentümer die Jagd auf ihrem Grund und Boden gegen ihren Willen dulden müssen, obwohl sie die Jagd aus ethischen Gründen ablehnen. Aufgrund des Urteils des höchsten europäischen Gerichts wurde die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, ihre Jagdgesetzgebung entsprechend zu ändern. Grundeigentümer können bei der unteren Jagdbehörde einen Antrag stellen, dass Ihr Grundstück jagdrechtlich befriedet wird.

Eine aktuelle Dokumentation über jagdfreie Grundstücke und laufende Anträge auf jagdrechtliche Befriedung finden Sie hier.

Seit 1974: Jagdverbot im Kanton Genf

Im Schweizer Kanton Genf ist die Jagd seit 40 Jahren verboten. Noch nie war die Biodiversität größer und die Wildtierbestände regulieren sich selbstständig erfolgreich. weiterlesen

Seit 1914: Jagdverbot im Nationalpark Schweiz

Im Schweizerischen Nationalpark ist die Jagd seit 1914 Jahren verboten - ein erfolgreiches Modell für eine Natur ohne Jagd, das beweist: Ohne Jagd finden Tiere und Natur in ein Gleichgewicht. weiterlesen

Jagdverbote in immer mehr Ländern

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

verboten. Damit liefert unser Nachbarland den praktischen Beweis dafür, wie unnötig das massenhafte Töten von Füchsen ist - auch in der modernen Kulturlandschaft: Weder hat die Zahl der Füchse zugenommen noch gibt es Probleme mit Tollwut. Die Verbreitung des Fuchsbandwurms geht sogar zurück.

Immer mehr Länder sprechen für den Schutz von Wildtieren Jagdverbote aus. weiterlesen