Jagdunfälle und Straftaten mit Jägerwaffen 2014

Jedes Jahr sterben in Deutschland zahlreiche Menschen durch Jäger und Jägerwaffen: 2014 waren es mindestens 25 Tote, 2013 sogar mindestens 40 Tote. 2012 wurden über 25 Tote dokumentiert, 2011 über 40 Tote durch Jagd, Jäger und Jägerwaffen. Zum Teil sind es Unfälle bei der Jagd, wenn Jäger, Treiber oder völlig Unbeteiligte wie Spaziergänger mit Wildtieren verwechselt werden. Häufig kommt es aber auch zu so genannten Familientragödien, wenn ein Jäger beispielsweise die Ehefrau erschießt, oder wenn ein Jäger mit der Jagdwaffe Selbstjustiz übt und - wie 2014 geschehen - einen Finanzbeamten erschießt.
Dazu kommen die erschreckend vielen Fälle, bei denen der Ausgang zwar nicht tödlich war, das Opfer aber beispielsweise schwere Operationen über sich ergehen lassen muss. Opfer wurden sowohl Jägerkollegen und Treiber, aber auch die Ehefrau und die Kinder von Jägern, der Nebenbuhler, die Ex-Frau sowie Nachbarn, Spaziergänger, Bergwanderer, Radler und Autofahrer. Universitätsstudien und Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften zufolge liegt die Zahl der jährlichen Jagdunfälle bei ca. 1600.


Seit dem Jahr 2001 dokumentiert die Initiative zur Abschaffung der Jagd die Opfer von Jagdunfällen und Straftaten mit Jägerwaffen. In der Statistik finden sich klassische Jagdunfälle: Ein Jäger erschießt aus Versehen einen anderen Jäger oder den Treiber. Doch was besonders schockierend ist: Immer häufiger trifft es Familienangehörige der Jäger.

Eine Schusswaffe im Haus erhöht nachweislich das Risiko von Familientragödien

Laut einer Studie des Max-Planck-Instituts, die sich über einen Zeitraum von 10 Jahren erstreckt, kommt es zu 100 Toten bei Familiendramen jährlich in Deutschland - meist mit legalen Waffen. "Denn allein die Tatsache, dass man eine Schusswaffe besitzt, kann dazu führen, dass es dann im Konfliktfall eher mal zu so einer Gewalttat kommt, die vielleicht nicht passiert wäre, wenn es eben keine Waffe gegeben hätte", erklärt der Kriminologe Dietrich Oberwittler vom Freiburger Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht, der ein Projekt zum Thema Familiendramen leitet (TV Südbaden aktuell, 8.7.2011).

Nur die Spitze des Eisbergs

Die Initiative zur Abschaffung der Jagd ist bei ihrer Dokumentation ausschließlich auf Medienberichte (hauptsächlich online-Ausgaben von Tageszeitungen) angewiesen. Daher erhebt die Dokumentation über Jagdunfälle und Straftaten mit Jägerwaffen 2014 keinen Anspruch auf Vollständigkeit vielmehr handelt es sich sicherlich nur um die Spitze des Eisbergs.
Allerdings wird gerade bei Familientragödien in den Presseberichten nicht immer erwähnt, woher die Schusswaffe stammt. Oft heißt es: "Der Täter hat die Schusswaffe legal besessen." Es handelt sich also wahrscheinlich um einen Jäger, der Täter könnte aber auch ein Schütze gewesen sein. Vielleicht sind somit zwei bis drei der aufgelisteten Tote von Familientragödien auch einem Schützen zuzurechnen wobei viele Schützen auch gleichzeitig einen Jagdschein haben.

Mindestens 25 Tote 2014

Hier die Meldungen über Jagdunfälle und Straftaten mit Jägerwaffen 2014 in Deutschland: 25 Tote

14.12.14: Mann bei Jagdunfall verletzt
Ein 36-jähriger Mann ist bei einer Jagd im ostfriesischen Uplengen von einem Schuss getroffen worden. Dies meldet die Ostfriesen Zeitung am 14.12.2014. Demnach wollte eine 48-jährige Jägerin einen Marder schießen, traf aber den Mann in den Oberkörper. Die Polizei ermittele wegen fahrlässiger Körperverletzung.

14.12.14: Jagdunfall - Radfahrer getroffen
"Jagdunfall: Verirrte Schrotkugel trifft 82-jährigen Radler am Kopf", titelt focus.de am 14.12.2014. Demnach war der Radfahrer am Samstagmittag auf einer Straße bei Kempten unterwegs, als er plötzlich von einer Kugel am Kopf getroffen wurde. "Die Polizei fand heraus, dass in dem Bereich gerade eine Jagd im Gange war", so der FOCUS. Gegen den Jäger werde wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

10.12.14: Toter Jäger obduziert: Jagdunfall (1 Toter)
Als ein 50-jähriger Jäger am Ende der Treibjagd sich nicht an der vereinbarten Sammelstelle einfand, wurde der Hochstand kontrolliert und der Jäger mit einer Schussverletzung im Kopfbereich aufgefunden. Die Leiche des 50-jährigen Jägers wurde obduziert - die Ermittler gehen von einem tödlichen Jagdunfall aus. Dies meldet focus.de am 10.12.2014. "Der Schuss war aus der eigenen Waffe des Mannes, einem Jagdgewehr, gekommen."

7.12.14: Treibjagd - Jäger im Gesicht getroffen
"Erneuter Jagdunfall: 20-Jähriger von Querschläger im Gesicht getroffen", titelt die Kronen Zeitung am 7.12.2014. Der Jäger hatte an Treibjagd in der Oststeiermark teilgenommen. "Er musste mit der Rettung ins LKH Graz eingeliefert werden", so die Zeitung. "Die Polizei sucht nun nach dem Unglücksschützen."

7.12.14: Drückjagd - Jäger schießt sich selbst an
Bei einer Drückjagd auf Wildschweine bei Münsterhausen schoss sich ein 60-jähriger Jäger selbst an. Die Augsburger Allgemeine berichtet am 7.12.2014: "Der 60-Jährige machte laut Polizei seine Büchse schussklar, da er dachte, dass die Hundemeute Wild auf ihn zutreibt." Nachdem sich die Jagdhunde jedoch wieder entfernten hätten, wollte der Jäger seine Flinte sichern. Dabei löste sich der Schuss. Der Jäger musste vom Notarzt versorgt und ins Krankenhaus gebracht werden.

26.11.14 Mord an Ehefrau: 7 Jahre Haft für Jäger (1 Tote)
Das Landgericht Fulda hat einen 69-jährigen Jäger zu sieben Jahren Haft verurteilt, weil er im Februar seine psychisch kranke Frau im Schlaf erschossen hatte. "Der Richter sagte bei der Urteilsverkündung, der Mann habe heimtückisch gehandelt", meldet Hr online am 26.11.2014. Als mildernde Umstände hat das Gericht offenbar gelten lassen, dass der Jäger "körperlich und seelisch am Ende" und seit Jahren alkoholkrank war.
Erschreckend: Trotz seiner Alkoholsucht konnte der Mann legal Waffen besitzen und damit schießen.

14.11.14: Jagdunfall: Jäger tot aufgefunden (1 Toter)
Ein Jäger aus Sythen ist beim Aufstieg auf einen Hochsitz ums Leben gekommen. Die Halterner Zeitung berichtet am 14.11.2014: "Als er den Fuß auf die Kanzel setzte, trat er nach ersten Ermittlungen der Polizei auf ein morsches Brett. Das zerbrach, der 64-Jährige verlor daraufhin den Halt, stürzte rücklings und klemmte sich dabei unglücklicherweise einen Fuß in der Bruchstelle ein. Kopfüber blieb er an der Hochsitzleiter hängen."

13.11.14: Familiendrama mit zwei Toten (2 Tote)
Ein Familiendrama hat sich in Rauen abgespielt: Ein älteres Ehepaar wurde erschossen aufgefunden. Die Märkische Oderzeitung berichtet am 13.11.2014: "Vermutet wird, dass ein Partner zunächst den anderen und dann sich selbst erschossen hat." Die Ermittler hätten am Tatort eine Waffe gefunden, die nun näher untersucht werde.

12.11.14: Deutscher Jäger starb bei Treibjagd (1 Toter)
Bei einer Treibjagd im österreichischen Bezirk Wels-Land) ist ein deutscher Jäger gestorben. Nachrichten.at meldet am 12.11.2014, der 63-jährige Jäger sei plötzlich zusammengebrochen.

11.11.14: Familiendrama: 43-Jähriger erschossen (1 Toter)
In Weiden kam es zu einer schrecklichen Bluttat: Ein 43-Jähriger verletzte erst seine Mutter schwer, und richtete anschließend einen Revolver gegen sich selbst vor den Augen des 80-jährigen Vaters. Dies berichtet oberpfalznetz.de am 11.11.2014. "Der Revolver Marke Smith & Wesson gehört rechtmäßig dem Vater. Wie der Sohn in den Besitz der Waffe gelangt war, stand am Dienstag aber noch nicht fest."
Ein Revolver dieses Typs ist eine typische Jagdwaffe für den "Fangschuss".

10.11.14: Jäger bei Elchjagd erschossen (1 Toter)
BILD berichtet am 10.11.2014: "Der Abteilungsleiter der R+V Versicherung aus Hessen, der bei der Elch-Jagd im Ural aus Versehen einen Russen erschoss er stand jetzt vor Gericht. Ein Bezirksgericht in Kurgan verurteilte ihn wegen fahrlässiger Tötung zu umgerechnet 5100 Euro Strafe."
Der Jäger aus Deutschland hatte nach dem Aussteigen aus dem Auto sein Gewehr entsichert und auf der Schulter getragen. "Dann stolperte er, ein Schuss löste sich und traf den vor ihm gehenden Bekannten Sergej Gorjaew in den Rücken", so BILD.

9.11.14: Kopfschuss bei Treibjagd im Weserbergland
Bei einer Treibjagd im Tündernschen Wald/Weserbergland in Niedersachsen wurde ein 60-jähriger Jäger von einem Projektil am Hinterkopf getroffen. Dies meldet die Deister- und Weserzeitung am 9.11.2014. Der getroffene Jäger musste mit dem Rettungshubschrauber zur Medizinischen Hochschule nach Hannover geflogen werden. Die Polizei ermittelt.

12.10.14 Jäger stirbt auf Treibjagd (1 Toter)
Bei einer Treibjagd in Eisborn/Nordrhein-Westfalen ist ein Jäger ums Leben gekommen. Dies meldet die WAZ am 12.10.2014.

10.10.14: Jäger mit Wildschwein verwechselt
Am 10. Oktober hat ein schwerer Jagdunfall im Landkreis Regensburg ereignet. Dies berichten die Mittelbayerische Zeitung und wochenblatt.de am 11.10.2014. Zwei Jäger, die voneinander nichts wussten, waren gleichzeitig in einem Jagdrevier unterwegs, um Wildschweine zu jagen.
In der Dunkelheit hat der eine Jäger seinen Kollegen offenbar mit einem Wildschwein verwechselt. Durch einen Schuss aus der Jagdwaffe des 42-Jährigen wurde der 57-Jährige im Beckenbereich getroffen und schwer verletzt , so wochenblatt.de. Er schwebe inzwischen nicht mehr in Lebensgefahr.

4.10.14: Tödlicher Jagdunfall (1 Toter)
Bei einem Jagdunfall in Kärnten ist ein deutscher Jäger tödlich verunglückt. Die Kronen Zeitung berichtet am 4.10.2014: "Mitten auf der Pirsch stürzte ein 64-jähriger deutscher Arzt und leidenschaftlicher Jäger 150 Meter über steiles, unwegsames Gelände ab." Ein Jagdkollege habe später die Leiche entdeckt.

3.10.14: Jagdunfall: Jäger schwer verletzt
Im Pinzgau hat sich am 3.10.2014 ein schwerer Jagdunfall ereignet. Die Tiroler Tageszeitung berichtet, dass ein 56-jähriger Jäger aus Deutschland im unwegsamen Gelände abgestürzt sei und sich dabei schwer verletzt habe.

30.9.14: Jagdunfall - Finger weggeschossen
Bei einem Jagdunfall hat sich ein 63-jähriger Jäger den linken Daumen weggeschossen. Die berichtet die Neue Presse Coburg am 30.9.2014. Demnach hatte er einen selbstgebauten Hochsitz auf dem Dach seines Geländewagens montiert. Als er mit dem Gewehr heruntersprang, löste sich ein Schuss.

24.9.14: Jäger schießt sich im Maisfeld selbst an
Ein 37-jähriger Jäger hat sich bei der Jagd auf Wildschweine in einem Maisfeld mit seiner Jagdwaffe aller Wahrscheinlichkeit nach selbst angeschossen. Dies meldet die Lausitzer Rundschau am 24.9.2014. Er soll nicht lebensgefährlich verletzt sein.

8.9.14: Jagdunfall - Jäger schwer verletzt
Ein 47-jähriger Jäger ist nach einem Sturz vom Hochsitz im Schwarzwald mit schweren Verletzungen ins Klinikum eingeliefert worden. Dies berichtet die Schwäbische Zeitung am 8.9.2014. Demnach war der Hochsitz so morsch, dass ein Holzbrett beim Abstieg des Jägers durchbrach und er etwa vier Meter in die Tiefe stürzte.

5.9.14: Jäger schießt seinem Sohn ins Bein
"Ex-Ratsherr schießt seinem Sohn ins Bein", titelt BILD am 5.9.2014. Demnach hat ein 59-jähriger Politiker und passionierter Jäger aus Dinslaken am 4.9.2014 seinem 29-jährigen Sohn ins Bein geschossen und ihn schwer verletzt. "Kurz nach Mitternacht, gegen 0.50 Uhr, waren der Ex-Stadtrat und sein Sohn in Streit geraten", so BILD. Im Verlauf des Streits habe der Jäger einen Schuss aus seiner Faustfeuerwaffe auf seinen Sohn abgegeben. Das Projektil habe ein Bein durchschlagen, der Sohn sei schwer verletzt ins Krankenhaus gekommen.
Die Polizei stellte im Haus des Politikers etliche Waffen sicher. "Für alle Waffen hatte der passionierte Jäger einen Waffenschein", so die Zeitung.

1.9.14: Jäger erschießt Finanzbeamten (1 Toter)
Ein Jäger hat am Vormittag des 1.9.2014 im Finanzamt Rendsburg einen 58-jährigen Sachgebietsleiter erschossen. Dies meldet shz.de. "Laut Polizei ging den Schüssen ein Streit voraus", heißt es. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Der mutmaßliche Todesschütze ist selbstständiger Steuerberater, Lokalpolitiker und soll als Jäger im Besitz mehrerer Waffen gewesen sein.

1.9.14: Streit mit Hund endet mit Kugel im Bein
"Ein lautstarker Streit mit einem Hund hat einem betrunkenen 21-Jährigen in Bogen (Landkreis Straubing-Bogen) eine Schussverletzung am Bein eingebrockt", meldet die tz am 1.9.2014. Laut Polizei hatte ein 59-Jähriger Grundstückseigentümer Einbrecher vermutet. "Tatsächlich handelte es sich jedoch nicht um Einbrecher, sondern um drei Betrunkene, welche zu Fuß von einem Lokal in der Stadtmitte auf dem Nachhauseweg waren", heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei Niederbayern.
In Wirklichkeit hatte sich der 21-Jährige hatte sich über das Gebell des Hundes aufgeregt. Der 59-jährige Hausbesitzer, der laut Polizei legal Waffen besitzt, habe mit einem Revolver einen Warnschuss abgeben wollen. Die Kugel sei wahrscheinlich an einem Gegenstand abgeprallt und habe den jungen Mann dann getroffen. Der Verletzte wurde ins Krankenhaus gebracht, gegen den Schützen wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

30.8.14: Jagdunfall - Jäger schwer verletzt
Ein Jäger saß gegen 19 Uhr mit seiner Waffe auf einem am Wegrand stehenden Hochsitz im Landkreis Miltenberg, als dieser einstürzte. Dabei wurde der Jäger schwer verletzt und musste mit Rettungshubschrauber in die Universitätsklinik Würzburg geflogen werden. "Nach den ersten Erkenntnissen der Miltenberger Polizei spricht vieles dafür, dass die seitlichen Verstrebungen, mit denen der Hochsitz gehalten werden sollte, teilweise morsch waren und dies zum Einsturz des Hochsitzes geführt hat", meldet das Polizeipräsidium Unterfranken am 30.8.2014.

25.8.14: Wildschweinjagd: Jäger erschießt Treiber (1 Toter)
Bei einer Jagd auf Wildschweine in einem Maisfeld nahe Weikersheim (Main-Tauber-Kreis) hat ein 74-jähriger Jäger einen Treiber erschossen. "Der Getötete befand sich zum Unglückszeitpunkt in einem Maisfeld, um in seiner Funktion als Treiber Wildschweine ins freie Feld zu treiben", heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Ellwangen und des Polizeipräsidiums Heilbronn vom 25.08.2014. "Das Jagdgewehr, welches als Tatwaffe in Betracht kommt, wurde beschlagnahmt. Die Ermittlungen dauern derzeit noch an."

18.7.14: Bei Wildschweinjagd angeschossen
Bei einer Wildschweinjagd in der Wetterau ist eine 51-jährige Jägerin angeschossen und schwer verletzt worden. Dies melden die Frankfurter Neue Presse und t-online.de am 18.7.2014.
Die Jägerin war Teil einer Jagdgesellschaft, die eine Erntejagd rund um ein Feld, das gerade abgemäht wurde, veranstaltete. Die Jäger schossen auf die Wildschweine, die aus dem Feld flüchteten. Ein 52 Jahre alter Jagdgenosse hatte eigentlich ein flüchtendes Wildschwein erlegen wollte. Dabei wurde die 51-Jährige von einem Projektil im Hüftbereich getroffen. Sie musste mit einem Hubschrauber in eine Klinik nach Frankfurt geflogen werden.

18.7.14: Erntejagd - auf Mähdrescher angeschossen
Die Erntejagden gehen wieder los: Bei einem Jagdunfall in der Nähe der L 3017 bei Wildsachsen wurde ein 37 jähriger Landwirt angeschossen, der mit seinem Mähdrescher ein Rapsfeld mähte. Dies berichtet die Frankfurter Neue Presse am 18.7.2014.
Demnach schossen Teilnehmer eines Jagdseminars auf flüchtende Wildschweine. Dabei durchschlug eine Kugel die Frontscheibe des Mähdreschers und traf den Landwirt unterhalb des Knies. "Der Schütze ein 69-Jähriger aus Hofheim hat jedenfalls eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung am Hals", so die Zeitung.

2.7.14: Jäger erschießt 39-Jährigen (1 Toter)
In Köln-Deutz hatte sich ein 63-jähriger ehemaliger Jäger in seiner Wohnung verschanzt und damit gedrohte, sich umzubringen. Weil auf den Mann mehrere Waffen angemeldet waren, stürmte ein Spezialeinsatzkommando der Polizei die Wohnung und entdeckten dort in einer Blutlache die Leiche eines 39-jährigen Mannes. Dies meldet der Kölner Stadtanzeiger am 2.7.2014. Demnach sollen sich in der Wohnung mehrere Waffen befunden haben.

30.6.14: Mann drohte Frau und sich zu erschießen
"Ehemann drohte seine Frau und sich zu erschießen", meldet die Ahrensburger Polizei am 30.6.2014 und berichtet, dass ein 71- Jähriger sich mit Schusswaffe in der Hand an das Bett seiner 64-jährigen Frau gestellt hatte: "Er drohte ihr damit, sie und sich selbst umzubringen. Die Frau sprang sofort aus dem Bett heraus, stieß ihren Mann beiseite und floh aus dem Haus heraus zu den Nachbarn. Die Nachbarn riefen dann bei der Polizei an. Die Ehefrau teilte mit, dass ihr Mann im Besitz von scharfen Schusswaffen war." Die Polizei sperrte den Bereich um das Haus komplett ab. Der 71- Jährige wurde überwältigt und festgenommen. "Der Mann war im Besitz einer Waffenbesitzkarte", so die Polizei.

11.6.14: Ehefrau mit Jagdgewehr erschossen (1 Tote)
Ein 53-Jähriger soll seine Ehefrau im Garten hinter dem Haus ihrer Eltern im sächsischen Rossau mit einem Jagdgewehr erschossen haben. Dies berichtet die Thüringer Allgemeine am 11.6.2014.
Die Mutter der Getöteten bekam einen Schuss ins Bein. Der Vater der Getöteten habe die Polizei gerufen, weil sein Schwiegersohn um sich schoss. Der Mann habe auch noch auf das Polizeiauto gefeuert, bevor er mit seinem Gewehr im Auto floh. Am 10.6.2014, einen Tag nach den tödlichen Schüssen, nahmen Spezialeinsatzkräfte den flüchtigen Mordverdächtigen fest.

10.6.14: Familiendrama endet tödlich (1 Toter)
"Familiendrama endet tödlich", titelt allgaeuhit.de am 10.6.2014. Demnach hat ein 82-jähriger Mann seinen 54 Jahre alten Sohn im Landkreis Ludwigsburg bei einem Familienstreit mit einem Gewehr erschossen.

6.6.14: Jäger bei Entenjagd ertrunken (1 Toter)
Ein Jäger ist bei der Entenjagd im Landkreis Regensburg in einem Weiher ertrunken. Dies berichtet die Augsburger-Allgemeine und die Mittelbayerische Zeitung am 6.6.2014. Laut Polizei hatte Jäger im Brauneiser-Weiher Enten geschossen. Eigentlich sollten seine Hunde die toten Enten aus dem Wasser holen. "Sie waren aber wohl zu schwach, so dass der 40-Jährige selbst in den Weiher stieg", berichtet die Mittelbayerische Zeitung. Rettungskräfte konnten den Jäger nach längerer Suche nur noch tot aus dem trüben Weiher bergen.

14.5.14: Jäger schießt Frau an
"Jagdunfall: Jäger schießt Frau an", meldet Focus online, 14.5.2014. Demnach hat ein 66-jähriger Jäger bei einer Jagd auf Wildschweine in Tauberbischofsheim eine 63-jährige Frau angeschossen, die auf einer Bank saß. Laut Polizei habe der Schuss die Frau in den Oberarm getroffen.

12.5.14: Jäger bringt Radler in Gefahr
"Jäger ballert durch die Gegend und bringt Radler in Gefahr", meldet der Merkur am 12.5.2014. Demnach waren zwei Radler im Wald zwischen Malching und Mammendorf unterwegs, als sie Schüsse hörten und mindestens eine Kugel über ihre Köpfe flog. "Herbeigerufene Polizisten machten den Jäger ausfindig. Er war dabei, seine Jagdwaffe, die er erlaubterweise besitzt, einzuschießen", so der Merkur. Laut Polizei würden gegen den Jäger strafrechtliche Verfahren geprüft.

11.5.14: Jäger schießt sich selbst an
"Jäger schießt sich selbst an" meldet Focus online am 11.5.2014. Demnach hat sich ein Jäger im Harz beim Heruntersteigen von seinem Hochsitz aus Versehen selbst ins Bein geschossen.

15.4.14: Wütender Jäger prügelt Spaziergänger
"Wütender Jäger prügelt mit Stock auf Spaziergänger ein", titelt die Lippische Landeszeitung am 15.4.2014. Demnach musste sich ein 76-jähriger Jäger vom Landgericht Detmold wegen gefährlicher Körperverletzung zur Zahlung von 9.600 Euro verurteilt: Im Oktober 2012 hatte der Waidmann einem Spaziergänger in einem mit einem massiven Stock auf den Kopf geschlagen.

14.4.14: Jagdunfall - 51-Jähriger angeschossen
In Grafenwörth hat sich ein Jagdunfall ereignet, bei dem ein 51-jähriger Jäger angeschossen wurde. Der Waidmann wollte Wildschweine schießen. "Doch anstatt eine Sau zu erlegen, löste sich ein Schuss, der ihn traf", so meinbezirk.at am 14.4.2014. Während des Laufens hatte sich der Tragriemen des Gewehrs gelöst und das Gewehr war zu Boden gefallen. Der Schuss traf den Jäger in die Schulter.

13.4.14: Jagdunfall - Jäger schwer verletzt
Ein 49-jähriger Jäger verunglückte beim Aufstellen eines Hochsitzes: Der kippte plötzlich um, wodurch der Jäger von einer Holzstange getroffen wurde. "Er zog sich hierbei schwere Verletzungen zu und musste in ein Klinikum gebracht werden", meldet das Polizeipräsidium Ulm am 13.4.2014.

31.3.14: Wildschwein verfehlt, Frau getroffen
"Wildschwein verfehlt, Frau getroffen", titelt "Die Presse" (Print-Ausgabe, 31.03.2014). Der Schuss eines Jägers hatte eine Forstarbeiterin in Niederösterreich getroffen und schwer verletzt. Der Oberste Gerichtshof hat nun entschieden, dass der Jäger Schadenersatz in Höhe von rund 97.000 Euro leisten muss, weil er sich nicht über die Forstarbeiten erkundigt hatte. Paragraph 96 des niederösterreichischen Jagdgesetzes verbiete Jägern jede Tätigkeit, die Menschen auch nur abstrakt gefährden könne. "Im Mittelpunkt des Prozesses stand die Frage, inwieweit ein Jäger Erkundigungen über andere im Wald befindliche Personen vornehmen muss, bevor er Schüsse abgibt", so die Zeitung.

27.3.14: Gewehrkugel trifft fahrendes Auto
Auf der A94 bei Riem ist ein Projektil aus einem Jagdgewehr in ein fahrendes Auto eingeschlagen und verfehlte den 67-jährigen Fahrer nur knapp. Dies meldet OVB online am 27.3.2014. Demnach ermittle die Polizei wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.

25.3.14: Jäger erschießt Ehefrau und sich selbst (2 Tote)
Auf Föhr soll ein 84-jähriger Jäger seine 83-jährige Frau und anschließend sich selbst mit seinem Gewehr erschossen haben. Das Familiendrama ereignete sich auf dem Aussiedlerhof des Ehepaares. Dies meldet der Insel-Bote am 25.3.2014.

12.3.14: Jäger schoss sich selbst ins Bein
"Jagd-Unfall: Jäger schoss sich selbst ins Bein", meldet heute.at am 12.3.2014. Demnach war ein 75-jähriger Jäger in einem Wald auf der Jagd, als er sich beim Nachladen seines Schrotgewehrs ins linke Bein schoss.

4.3.14: Sohn soll Mutter erschossen haben (1 Tote)
Eine 77-jährige Rentnerin im Harz erschossen als Tatverdächtigen nahm die Polizei den 48-jährigen Sohn der Frau fest. Dies meldet die Hessisch-Niedersächsische Allgemeine am 4.3.2014. Weiter heit es: "Polizeiangaben zufolge stand der 48-Jährige zum Tatzeitpunkt wohl erheblich unter Alkoholeinfluss."
Ob der Sohn Jäger war oder woher er die Schusswaffe hatte, wurde in der Presse nicht mitgeteilt.

28.2.14: Mann tötet Ehefrau (1 Tote)
"Mann tötet seine Ehefrau - Familiendrama?", meldet der NDR am 28.2.2014. Demnach hat ein 73-Jähriger seine 66-jährige Ehefrau mit einer Waffe getötet.
"Auch ein Sondereinsatzkommando rückte an und umstellte den Resthof", so der NDR.

15.2.14: Zwei Tote bei Familiendrama (2 Tote)
Eine Familientragödie hat in Bad Cannstatt ereignet: Ein 53-jähriger Familienvater erschoss seine 43-jährige Frau und sich selbst. Dies berichtet das Schwäbische Tagblatt am 15.02.2014. Der Mann soll neben mehreren Pistolen auch ein Jagdgewehr besessen haben.

16.1.14: Jäger schießt Jäger
Eine Entenjagd an den Krugsweihern endet im Krankenhaus: Bei einem Jagdausflug dreier Jäger schoss ein 50-jähriger Waidmann seiner Schrotflinte auf eine Ente, traf dabei jedoch seinen Jagdkollegen ins Gesicht er wurde schwer verletzt. Dies meldet n-land.de am 16.1.2014.

13.1.14: Mann schießt Ehefrau in den Kopf (1 Tote)
"40-Jährige stirbt nach Beziehungsdrama auf Reiterhof" titelt Focus online am 13.1.2014. Demnach hat ein 70-Jähriger auf einem Reiterhof im Kreis Harburg seiner 40 Jahre alten Frau in den Kopf geschossen. Die Pistole habe der Mann laut Polizei legal in seinem Besitz gehabt.

3.1.14: Jagdunfall mit zwei Toten (2 Tote)
Am 2. Januar hat im Kreis Pfaffenhofen ein tragischer Jagdunfall bei der Entenjagd ereignet, der einem 33-jährigen und einem 70-jährigen Jäger das Leben kostete. Dies meldet die Augsburger Allgemeine am 3.1.2014.

Jagd: Nebenform menschlicher Geisteskrankheit

Der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, schrieb:

Jägerei ist eine Nebenform von menschlicher Geisteskrankheit .
(Theodor Heuss: Tagebuchbriefe 1955-1963, hg. V. Eberhard Pikart, Tübingen/Stuttgart 1970, S. 106)

Fakten gegen die Jagd

Die moderne Wissenschaft

Die moderne Wissenschaft

hat in zahlreichen Untersuchungen zweifelsfrei nachgewiesen, dass Tiere empfindungsfähige, Freude und Schmerz verspürende Wesen sind. Tiere verfügen über ein reiches Sozialverhalten und gehen wie wir Beziehungen und Freundschaften ein. Sie können Liebe und Trauer empfinden, ja, sogar Fairness, Mitgefühl, Empathie, Altruismus und moralisches Verhalten zeigen, das über Trieb- und Instinktsteuerung weit hinausgeht.

Trotz beharrlicher Propagandaarbeit der Jagdverbände sinkt das Image der Jäger immer mehr: Immer weniger Spaziergänger, Hundehalter, Reiter und Mountainbiker lassen es sich gefallen, wenn sie von Jägern angepöbelt und bedroht werden - und sie protestieren gegen Ballerei in Naherholungsgebieten sowie gegen Massenabschüsse auf Treibjagden. Immer wieder zu lesen, dass Jäger aus Versehen Liebespaare im Maisfeld, Jagdkollegen oder Ponys auf der Weide mit Wildschweinen verwechseln - das kann einem draußen in der Natur durchaus Angst machen - ebenso wie Schüsse am Spazierweg oder Kugeln, die in Autos einschlagen. Außerdem haben Millionen Tierfreunde kein Verständnis, wenn Jäger ihre Hauskatzen abknallen oder drohen, den Hund zu erschießen.

Tierrechtsorganisationen decken immer wieder Verstöße gegen das Tierschutzgesetz bei Treib- und Drückjagden sowie bei Gatterjagden auf, wo halbzahme Tiere gegen Geld abgeknallt werden. Warum Jäger Jagd auf Hasen machen, obwohl sie auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen, kann irgendwie auch niemand mehr gut finden. Zudem haben 99,7 Prozent der Bevölkerung andere Hobbys, als Tiere tot zu schießen.

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Fakten gegen die Jagd - Die Natur braucht keine Jäger

Warum jagen Jäger wirklich?

Die Frage "Warum jagen wir?" beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: "Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?"
Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: "Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz."

Der Neurologe und Psychoanalytiker Dr. Paul Parin - ebenfalls begeisterter Jäger - schrieb in seinem Buch "Die Leidenschaft des Jägers": "Seit meinen ersten Jagdabenteuern weiß ich: Jagd eröffnet einen Freiraum für Verbrechen bis zum Mord und für sexuelle Lust, wann und wo immer gejagt wird."

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Warum jagen Jäger wirklich?

Immer mehr jagdfreie Grundstücke in Deutschland

Von Schleswig-Holstein bis Bayern: In Deutschland gibt es immer mehr jagdfreie Grundstücke!

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat am vom 26.6.2012 entschieden, dass es gegen die Menschenrechte verstößt, wenn Grundeigentümer die Jagd auf ihrem Grund und Boden gegen ihren Willen dulden müssen, obwohl sie die Jagd aus ethischen Gründen ablehnen. Aufgrund des Urteils des höchsten europäischen Gerichts wurde die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, ihre Jagdgesetzgebung entsprechend zu ändern. Grundeigentümer können bei der unteren Jagdbehörde einen Antrag stellen, dass Ihr Grundstück jagdrechtlich befriedet wird.

Eine aktuelle Dokumentation über jagdfreie Grundstücke und laufende Anträge auf jagdrechtliche Befriedung finden Sie hier.

Seit 1974: Jagdverbot im Kanton Genf

Im Schweizer Kanton Genf ist die Jagd seit 40 Jahren verboten. Noch nie war die Biodiversität größer und die Wildtierbestände regulieren sich selbstständig erfolgreich. weiterlesen

Seit 1914: Jagdverbot im Nationalpark Schweiz

Im Schweizerischen Nationalpark ist die Jagd seit 1914 Jahren verboten - ein erfolgreiches Modell für eine Natur ohne Jagd, das beweist: Ohne Jagd finden Tiere und Natur in ein Gleichgewicht. weiterlesen

Jagdverbote in immer mehr Ländern

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

verboten. Damit liefert unser Nachbarland den praktischen Beweis dafür, wie unnötig das massenhafte Töten von Füchsen ist - auch in der modernen Kulturlandschaft: Weder hat die Zahl der Füchse zugenommen noch gibt es Probleme mit Tollwut. Die Verbreitung des Fuchsbandwurms geht sogar zurück.

Immer mehr Länder sprechen für den Schutz von Wildtieren Jagdverbote aus. weiterlesen