Mindestens 35 Tote durch Jäger und Jägerwaffen

Anti-Jagd-Demo auf dem Kurfürstendamm

Jäger fürchten um ihr Image und spielen Opferzahlen herunter

Die Initiative zur Abschaffung der Jagd hat 2011 mindestens 35 Tote sowie Hunderte Verletzte durch Jäger und Jägerwaffen in Deutschland dokumentiert.

Darunter sind klassische Jagdunfälle, bei denen Jäger, Treiber oder Spaziergänger aus Versehen statt eines Wildtiers erschossen werden. Hinzu kommen die Familientragödien und Straftaten mit Jägerwaffen: Gerade in Jägerhaushalten, wo Waffen leicht verfügbar sind, kommt es immer wieder zu tödlichen Familientragödien, wenn ein Jäger seine Frau, die Ex-Frau oder einen Nebenbuhler erschießt. Auch Nachbarn oder Mieter wurden 2011 von Jägern erschossen.

Jäger spielen Opferzahlen herunter

Offizielle Statistiken gibt es nicht Jäger zählen nur die Zahl der Wildtiere, die sie erschießen.
Und weil in den letzten Wochen und Monaten immer wieder in den Medien über Tote und Verletzte durch Jäger und Jägerwaffen berichtet wurde, spielen der Deutsche Jagdschutzverband sowie die einschlägigen Jägerzeitschriften die Opferzahlen nun herunter:

"Jagdunfälle Weniger als behauptet", titelt die Jägerzeitschrift WILD UND HUND Anfang Februar (Ausgabe 3/2012) und schreibt: "Angaben des Statistischen Bundesamtes widerlegen Behauptungen von Jagdgegnern, dass überproportional viele Unfälle auf der Jagd passieren."

Der Deutsche Jagdschutzverband veröffentlichte eigens eine Pressemitteilung mit dem Titel: "Daten zu Unfallrisiken widerlegen Behauptungen von Jagdgegnern" (9.12.2011). Darin hießt es: "Die Bundesgemeinschaft der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften listet für das Jahr 2010 zwei Tote durch Schusswaffen bei 350.500 Jagdscheininhabern in Deutschland".

Alles Jägerlatein! Das Statistische Bundesamt führt gar keine Statistik über Tote und Verletzte durch Jäger und Jägerwaffen sondern zählt lediglich "tödliche Unfälle mit Feuerwaffen" (für 2010 werden 11 Tote genannt). In die Rubrik "tödliche Unfälle mit Feuerwaffen" fällt allerdings höchstens der klassische Jagdunfall, also wenn ein Jäger bei der Jagd einen Jägerkollegen aus Versehen erschießt und es wirklich ein Unfall und keine fahrlässige Tötung war. Fahrlässige Tötung und natürlich alle Familientragödien ("Jäger erschießt Ehefrau") sowie andere Straftaten mit Jägerwaffen ("Jäger erschießt Mieter") fallen nicht in die Rubrik "Unfälle". Deswegen tauchen diese Fälle auch nicht bei den Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften auf, die jedes Jahr immerhin um die 1.000 Verletzte durch Jagdunfälle zählen. Betroffen von den "Unfällen" sind immer wieder auch unbeteiligte Menschen wie Spaziergänger, Jogger, Fahrradfahrer oder Landwirte auf dem Feld, die von Jägerkugeln getroffen und verletzt werden.


Hunderte Menschen starben in den letzten Jahren durch Jäger und Jägerwaffen

Die Initiative zur Abschaffung der Jagd dokumentiert seit 2002 also inzwischen seit zehn Jahren Fälle von Toten und Verletzten durch Jäger und Jägerwaffen.
Diese Dokumentation über Jagdunfälle und Straftaten mit Jägerwaffen ist allgemein zugänglich im Internet einzusehen. Jeder kann dort selbst die Zahl der Toten und Verletzten nachzählen. Die Dokumentation wurde aufgrund von Presseberichten erstellt. Die Aufstellung erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist vermutlich nur die Spitze des Eisbergs.


Beispiele von Jäger-Opfern der letzten Wochen:

"66-jähriger bei Jagd angeschossen",
meldet die Polizei Borken am 5.2.2012.

"Ehefrau mit Gewehr getötet", titelt die Heilbronner Stimme am 19.01.2012. Demnach muss sich ein 50-jähriger Jäger wegen Totschlags vor dem Landgericht Heilbronn verantworten. Er soll seine Lebensgefährtin erschossen haben, weil sie sich von ihm trennen wollte.

"Eifersuchtsstreit: Jäger schießt versehentlich Ehefrau an", titelt das Nachrichtenportal www.ka-news.de am 10.1.2012.

"Jäger lebensgefährlich angeschossen", titelt die Augsburger Allgemeine am 5.1.2012.

Jäger erschießt Ehefrau: "Drei Monate nach einem blutigen Ehedrama im Münsterland hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Mordes gegen einen Hobbyjäger erhoben", meldet bild.de am 5.1.2012.


Schusswaffe im Haus erhöht Risiko von Familientragödien

Laut einer Studie des Max-Planck-Instituts, die sich über einen Zeitraum von 10 Jahren erstreckt, kommt es zu 100 Toten bei Familiendramen jährlich in Deutschland - meist mit legalen Waffen.
Der Kriminologe Dietrich Oberwittler vom Freiburger Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht, der ein Projekt zum Thema Familiendramen leitet, sagte in der Sendung TV Südbaden aktuell vom 8.7.2011: "Denn allein die Tatsache, dass man eine Schusswaffe besitzt, kann dazu führen, dass es dann im Konfliktfall eher mal zu so einer Gewalttat kommt, die vielleicht nicht passiert wäre, wenn es eben keine Waffe gegeben hätte."

Im Vergleich zu den Vorjahren gab es im Jahr 2011 etwas weniger klassische Jagdunfälle ("Jäger erschießt bei der Jagd aus Versehen Jäger/Treiber"), dafür aber umso mehr tödliche Familiendramen mit Jägerwaffen ("Jäger erschießt Ehefrau/Ex-Frau").

Und warum das alles? Weil eine Minderheit von 0,4 Prozent der Bevölkerung ein blutiges Hobby hat und gerne schwer bewaffnet durch die Natur läuft und wild lebende Tiere tot schießt. In Jagdzeitschriften und auf Jägertagungen geben die Hobbyjäger die "Freude am Beutemachen" und ihre "Lust am Töten" offen zu. Dagegen weisen namhafte Wissenschaftler, Biologen und Ökologen seit Jahren auf den Widersinn der Jagd hin.

Lesen Sie hierzu die Fakten

Dokumentation Opfer

Die Dokumentation wurde aufgrund von vorliegenden Presseberichten erstellt. Dies kann sicherlich einerseits zu Fehlerquellen führen, andererseits niemals alle Fälle erfassen kann. Die Aufstellung erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist vermutlich nur die Spitze des Eisbergs. Die Dunkelziffer liegt sicherlich höher, vor allem, wenn es um Verletzte bei Jagdunfällen geht.

Zählen Sie selbst:

Mindestens 35 Tote durch Jagdunfälle und Straftaten mit Jägerwaffen im Jahr 2011

Jäger erschießt Mieter
(fuldainfo.de, 5.12.2011) Nach Ermittlungen der Polizei Bad Hersfeld war der Jäger stark alkoholisiert und der Mieter mit der Miete im Rückstand.
(1 Toter)

Mieter und Partnerin mit Schrotgewehr erschossen (nachrichten.t-online.de,5.12.2012). Demnach kam es in Völklingen (Saarland) zwischen einem Vermieter und seinen Mietern zu einem Streit um Miete und Nebenkosten. Daraufhin nahm der 81-jährige Vermieter sein Schrotgewehr und erschoss seine Mieter, einen 35-jährigen Mann und dessen 49-jährige Partnerin - vor den Augen der beiden Kinder (neun und zehn Jahre alt).
(2 Tote)

40-Jähriger von Jäger erschossen (Leipziger Volkszeitung, 26.11.2011) Ein 40-jähriger Mann, der am Samstagvormittag mit seinem Hund unterwegs war, wurde bei einem Jagdunfall tödlich verletzt.
(1 Toter)

77-jähriger Jäger erschießt Ehefrau und sich selbst (Online-Ausgabe der Rheinischen Post,2.11.2011). Demnach hat ein 77-jähriger Jäger vor einer Jagdhütte im Teutoburger Wald seine Ehefrau, zwei Jagdhunde und sich selbst erschossen.
(2 Tote)

Mutter mit Jagdgewehr erschossen (NDR, 2.11.2011) Ein 40-jähriger Mann steht wegen Mordes an seiner Mutter vor dem Osnabrücker Landgericht. Dies berichtet der. "Er gab zu, seine Mutter mit dem Jagdgewehr seines verstorbenen Vaters erschossen zu haben", so der NDR.
(1 Tote)

Frau bedroht und sich selbst erschossen (Generalanzeiger Bonn, 25.10.2011) - Großeinsatz für das SEK in Niederdollendorf
(1 Toter)

Jäger stürzt und erschießt sich selbst (Kölner Express,20.10.2011) "Der Jäger war mit seiner Frau Annett in seinem Revier unterwegs. Während er mit seinem Hund auf die Pirsch ging, wollte sie Pilze sammeln. Doch plötzlich hallte ein Schuss durch den Wald."
(1 Toter)

Jäger auf Polizeistation: "Ich habe gerade meine Frau erschossen" (Polizei Münster, 11.10.2011) Ein Jäger geht morgens kurz vor 7 Uhr mit seinem Gewehr zur Polizei, legt die Jagdbüchse auf den Tresen und teilt den Polizeibeamten mit: "Ich habe gerade meine Frau erschossen". "Für die 49-jährige Ehefrau kam jede Hilfe zu spät", melden die Staatsanwaltschaft und die Polizei Münster in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
(1 Tote)

63-jähriger Jäger erschießt seine Ex-Frau (dpa 14.9.2011) "Der Jäger soll nach einem Streit mit seiner geschiedenen Frau einen Revolver aus seinem Waffenschrank geholt und ihr zunächst in die linke Schulter geschossen haben. Danach habe er die schwer verletzte 61-Jährige geohrfeigt und ihr aus kurzer Distanz in den Kopf geschossen." Der Jäger sei stark betrunken gewesen.
(1 Tote)

Lebensgefährtin mit Jagdgewehr erschossen (BILD, 1.8.2011) Laut Polizei habe ein Jäger am 29.7.2011 in Lauffen (Kreis Heilbronn) seine 46-jährige Frau mit seinem Jagdgewehr in die Brust geschossen - wohl, weil sie sich von ihm trennen wollte.
(1 Tote)

Ehefrau und sich selbst erschossen (Volksfreund, 17.7.2011) Ein 72-Jähriger erschoss im Westerwald zuerst seine 69-jährige Ehefrau und dann sich selbst erschossen.
(2 Tote)

Jäger erschießt 16-jährigen Einbrecher (Weser-Kurier,14.7.2011) Eine Gruppe von Jugendlichen wollte bei dem Rentner Geld und Wertgegenstände klauen und löste die Alarmanlage aus. Der Jäger erschoss einen flüchtenden 16-Jährigen. "Gegen den Rentner, der als Jäger über mehrere Waffen verfügt, wird wegen Totschlagverdachts ermittelt."
(1 Toter)

Erst Ehefrau erschossen, dann Waffe gegen sich selbst gerichtet (Schwäbische Zeitung, 8.07.2011) Ein 90 Jahre alter Rentner hat im Schwarzwald seine 86 Jahre alte Frau erschossen. Anschließend richtete er die Waffe gegen sich selbst und wurde lebensgefährlich verletzt.
(1 Tote)

"Mann stirbt bei Jagd-Unfall" (bild.de, 15.6.2011). Der Jäger hat sich aus Versehen selbst erschossen: "Wie die örtliche Polizei mitteilte, hatte ein 68-jähriger Mann zunächst ein Reh erlegt", so newsburger.de am 15.6.2011. Als der Jäger nach dem erschossenen Reh sehen wollte, sei er offenbar so unglücklich gestürzt, dass sich dabei ein Schuss aus seinem Gewehr löste.
(1 Toter)

Jäger erschoss Frau und sich selbst (WELT online am 9.6.2011) "Millionär tötet seine Frau und richtet sich selbst", titelte WELT online am 9.6.2011. Zwei Tage später, am 11.6.2011, meldete az-web.de: "Als Jäger habe der Mann auch die Berechtigung gehabt, über Waffen zu verfügen."
(2 Tote)

Jäger erschießt Nachbarn (bild.de, 23.5.2011) Ein 64-Jähriger ist im niedersächsischen Emlichheim von seinem Nachbarn erschossen worden. Nach einem kurzen Streitgespräch habe der Mann eine Pistole gezogen und einen Schuss auf das Opfer abgegeben. Der mutmaßliche Täter sei Polizeiangaben zufolge Jäger.
(1 Toter)

Familiendrama mit drei Toten (stern.de, 20.5.2011). Die Polizei vermutet, dass ein 85-jähriger Mann in Kassel erst seine 84-jährige Ehefrau und die 55-jährigen Tochter und dann sich selbst erschossen hat.
(3 Tote)

"Mann gesteht tödliche Schüsse auf Ex-Frau" (bild.de, 9.5.2011) Der 39-Jährige habe zugegeben, seine Ex-Frau in Bad Arolsen erschossen zu haben - in ihrer Garageneinfahrt.
(1 Tote)

Jäger erschießt sich selbst (Aachener Zeitung, 6.4.2011) Der ehemalige Vorsitzende der Kreisjägerschaft Aachen hat sich auf einem Hochsitz bei der Jagd erschossen. Wenige Tage zuvor habe sich der Jäger bei der Aachener Polizei wegen Veruntreuung selbst angezeigt.
(1 Toter)

3 Tote auf Jäger-Schießplatz (MDR, 4.3.2011) Ein 28-Jähriger hat auf einem Schießplatz der Jägerschaft Genthin erst drei Menschen erschossen und dann sich selbst auf der Flucht mit einem Kopfschutz selbst gerichtet. Der Schießplatz der Jäger sei gut umzäunt, ohne Schlüssel komme hier niemand herein, berichtet die Märkische Allgemeine am 05.03.2011.
Bei den Opfern handelte es sich um 25-jährigen Jagdschüler (25) aus der Stadt Brandenburg, dessen Mutter (44) und den Schießplatzwart (62). "Wie die Polizei mitteilte, hatten die 44-Jährige und ihr 25 Jahre alter Sohn den Schießstand der Jägerschaft oft für ihr Training genutzt."
(3 Tote)

Jäger erschießt Mutter und sich (dpa, 9.2.2011). In der Nähe von Ingolstadt hat ein 53-jähriger Sohn seine 83-jährige Mutter mit einer Pistole erschossen, anschließnd erschoss er sich selbst. "Für die Pistole besaß der 53-Jährige die waffenrechtliche Erlaubnis. Wie es hieß, war er Jäger".
(2 Tote)

"Klassischer" Jagdunfall: Jäger stürzt von Hochsitz (Trierischer Volksfreund, 26.1.11) "Ein 84-jähriger Jäger ist in einem Waldstück der Gemeinde Merschbach von einem Hochsitz gestürzt und hat sich dabei tödlich verletzt." Es läge kein Fremdverschulden vor.
(1 Toter)

84-jähriger Jäger erschießt Ehefrau und sich selbst (Rhein-Zeitung, 12.1.2011) Ehedrama im Kreis Bad Kreuznach: Ein 84 Jahre alter Jäger erschoss mit einem 38er-Revolver zunächst seine 71-jährige Frau und dann sich selbst. "Der Jäger hatte den Revolver, mit dem er sich und seine Frau erschoss, legal besessen."
(2 Tote)

61-jähriger Jäger erschießt Ehefrau und sich selbst (bild.de am 3.1.2011) Ein 61-jähriger Zahnarzt und Jäger hat erst seine zwei Jahre jüngere Frau erschossen und dann sich selbst. "Der passionierte Jäger und Waffenbesitzer war noch am Sonntag lebend gesehen worden und am Montag nicht zur Arbeit in seiner Praxis erschienen".
(2 Tote)

Die Dokumentation wurde aufgrund von vorliegenden Presseberichten erstellt. Dies kann sicherlich einerseits zu Fehlerquellen führen, andererseits niemals alle Fälle erfassen kann. Die Aufstellung erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist vermutlich nur die Spitze des Eisbergs. Die Dunkelziffer leigt sicherlich höher, vor allem, wenn es um Verletzte bei Jagdunfällen geht.

Jagd: Nebenform menschlicher Geisteskrankheit

Der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, schrieb:

Jägerei ist eine Nebenform von menschlicher Geisteskrankheit .
(Theodor Heuss: Tagebuchbriefe 1955-1963, hg. V. Eberhard Pikart, Tübingen/Stuttgart 1970, S. 106)

Fakten gegen die Jagd

Die moderne Wissenschaft

Die moderne Wissenschaft

hat in zahlreichen Untersuchungen zweifelsfrei nachgewiesen, dass Tiere empfindungsfähige, Freude und Schmerz verspürende Wesen sind. Tiere verfügen über ein reiches Sozialverhalten und gehen wie wir Beziehungen und Freundschaften ein. Sie können Liebe und Trauer empfinden, ja, sogar Fairness, Mitgefühl, Empathie, Altruismus und moralisches Verhalten zeigen, das über Trieb- und Instinktsteuerung weit hinausgeht.

Trotz beharrlicher Propagandaarbeit der Jagdverbände sinkt das Image der Jäger immer mehr: Immer weniger Spaziergänger, Hundehalter, Reiter und Mountainbiker lassen es sich gefallen, wenn sie von Jägern angepöbelt und bedroht werden - und sie protestieren gegen Ballerei in Naherholungsgebieten sowie gegen Massenabschüsse auf Treibjagden. Immer wieder zu lesen, dass Jäger aus Versehen Liebespaare im Maisfeld, Jagdkollegen oder Ponys auf der Weide mit Wildschweinen verwechseln - das kann einem draußen in der Natur durchaus Angst machen - ebenso wie Schüsse am Spazierweg oder Kugeln, die in Autos einschlagen. Außerdem haben Millionen Tierfreunde kein Verständnis, wenn Jäger ihre Hauskatzen abknallen oder drohen, den Hund zu erschießen.

Tierrechtsorganisationen decken immer wieder Verstöße gegen das Tierschutzgesetz bei Treib- und Drückjagden sowie bei Gatterjagden auf, wo halbzahme Tiere gegen Geld abgeknallt werden. Warum Jäger Jagd auf Hasen machen, obwohl sie auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen, kann irgendwie auch niemand mehr gut finden. Zudem haben 99,7 Prozent der Bevölkerung andere Hobbys, als Tiere tot zu schießen.

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Fakten gegen die Jagd - Die Natur braucht keine Jäger

Warum jagen Jäger wirklich?

Die Frage "Warum jagen wir?" beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: "Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?"
Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: "Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz."

Der Neurologe und Psychoanalytiker Dr. Paul Parin - ebenfalls begeisterter Jäger - schrieb in seinem Buch "Die Leidenschaft des Jägers": "Seit meinen ersten Jagdabenteuern weiß ich: Jagd eröffnet einen Freiraum für Verbrechen bis zum Mord und für sexuelle Lust, wann und wo immer gejagt wird."

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Warum jagen Jäger wirklich?

Immer mehr jagdfreie Grundstücke in Deutschland

Von Schleswig-Holstein bis Bayern: In Deutschland gibt es immer mehr jagdfreie Grundstücke!

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat am vom 26.6.2012 entschieden, dass es gegen die Menschenrechte verstößt, wenn Grundeigentümer die Jagd auf ihrem Grund und Boden gegen ihren Willen dulden müssen, obwohl sie die Jagd aus ethischen Gründen ablehnen. Aufgrund des Urteils des höchsten europäischen Gerichts wurde die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, ihre Jagdgesetzgebung entsprechend zu ändern. Grundeigentümer können bei der unteren Jagdbehörde einen Antrag stellen, dass Ihr Grundstück jagdrechtlich befriedet wird.

Eine aktuelle Dokumentation über jagdfreie Grundstücke und laufende Anträge auf jagdrechtliche Befriedung finden Sie hier.

Seit 1974: Jagdverbot im Kanton Genf

Im Schweizer Kanton Genf ist die Jagd seit 40 Jahren verboten. Noch nie war die Biodiversität größer und die Wildtierbestände regulieren sich selbstständig erfolgreich. weiterlesen

Seit 1914: Jagdverbot im Nationalpark Schweiz

Im Schweizerischen Nationalpark ist die Jagd seit 1914 Jahren verboten - ein erfolgreiches Modell für eine Natur ohne Jagd, das beweist: Ohne Jagd finden Tiere und Natur in ein Gleichgewicht. weiterlesen

Jagdverbote in immer mehr Ländern

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

verboten. Damit liefert unser Nachbarland den praktischen Beweis dafür, wie unnötig das massenhafte Töten von Füchsen ist - auch in der modernen Kulturlandschaft: Weder hat die Zahl der Füchse zugenommen noch gibt es Probleme mit Tollwut. Die Verbreitung des Fuchsbandwurms geht sogar zurück.

Immer mehr Länder sprechen für den Schutz von Wildtieren Jagdverbote aus. weiterlesen