Ein Jäger zählt Rehe

Sehr geehrter Herr Eicher!!

Gegen welche Jagdabschaffung wollen Sie und Ihr Gefolge eingentlich Demonstrieren !!!!!!!!
Gegen Jäger die einen ökologischen Waldbau sichern ?????
Gegen Jäger die im Ausland gegen viele Euros Tiere erlegen ??????
Gegen Jäger die sich irgendwo Einnisten und zwar solange bis das Wild fast ausgerottet ist und sich dann in ein neues Jagdrevier einkaufen ????????
Ich bin selber Waldbesitzer von ca 35 ha Wald und wenn ich meine vegetation so betrachte ist sie jetzt in einem hervorragenden Zustand , das heißt für mich das ich mit denn Abschuß von Rehwild gewaltig zurückgehen kann, das was ich vor 8 Jahren nie machen hätte können !!!
Haben Sie selber einen Waldbestand der ökologisch gerecht ist das heißt eine gute verjüngung mit nicht nur einer Monokultur sondern einen Artenreichen und gesunden Waldbestand ??!
Der Wald ist ein kostbarer nachwachsender Rohstoff der für vieles verwand werden kann, und vor allendingen sehr wichtig für unseren Wasserhaushalt und für einen guten Sauerstoff verantwortlich ist!!!!!
Nur um einmal ein Beispiel zu nennen :
1 Rehgeiß setzt in einem Jahr 2 Kitze
das zweite Jahr 1 Rehgeiß die gleiche 2 Kitze
wiederum ein Jahr darauf 1 Rehgeiß die gleiche 2 Kitze
und die Kitze vom ersten Jahr jeweils 2 Kitze = 4 Kitze
dann haben wir in einem Jahr 11 Rehwild
und das vielleicht in einem Wald der gerade die Fläche von meiner Waldgröße hat, und dort lebt nicht nur eine Rehgeiß sondern mehr als man denkt, man will das wild ja nicht ausrotten sondern so weit reduzieren das der LEBENSWICHTIGE Rohstoff wald auch wachsen kann ganz einfach und kurz gesagt WALD UND WILD MITEINANDER

Mit freundlichen grüßen

Heiner Greim

Landwirt Waldbesitzer Jäger

Antwort von Kurt Eicher:

Werter Herr Greim!

Wir demonstreiren vorwiegend gegen die Jagd in der deutschen Natur.
Selbstverständlich verurteilen wir auch den Jagdtourismus in Länder, die ihr Naturkapital an solvente deutsche Grünröcke verhöckern, ohne zu wissen, dass dies langfristig den ökologischen und artenbezogenen Ruin bringen wird.

Unsere Referenzflächen, die beweisen, dass die Wildtiere weder den Wald schädigen, noch eine natürliche Waldverjüngung verhindern, liegt bei ca. 100000 ha. Dies sind Flächen mit vergleichbaren klimatischen Bedingungen und Tierbesätzen (ohne große Beutegreifer), wie wir sie in Deutschland vorfinden.
Zum einen sind diese unbejagten Gebiete (Nationalparks) in der Schweiz und zum anderen in Norditalien.
Die Zahlen aus diesen Gebieten sind für die deutsche Jägerschaft so vernichtend, dass ständig versucht wird, mit unseriösen Mitteln, die Glaubwürdigkeit arrivierter Forscher zu untergraben.
Die wenigen unbejagten Flächen in Deutschland bestätigen diese Zahlen übrigens auch....

Einige Funktionen des Waldes haben Sie sogar noch vergessen, wie z. B. Klimastabilisator, Lawinen- und Erdrutschsicherung oder Erosionsschutz, Nahrungslieferant usw. ...
Deshalb sind auch wir an einem gesunden Wald, interessiert.
Eine internationale Veröffentlichung von Dr. Hertel aus der Schweiz hat sogar belegt, dass unbejagte Flächen mit Rot- und Rehwildbeständen, die natürliche Regeneration und Vergrößerung der Waldflächen positiv beeinflussen.
Parallel zum selektiven Töten von Wildtieren, bringt die Jagd auch noch zahlreiche Zusatzprobleme in den Wald,z. B. Kirrungen, Zerstörungen von natürlichen Lebensgemeinschaften, ständige Bejagung von kleinen Beutegreifern, zusätzliche und unnötige Futtermengen (Kirrungen und Ablenkungsfütterungen, nicht reglementierte Notzeitenfütterung etc.), Fallenjagd und 600 Tonnen Bleischrot (Schwermetalle gelten lt. der Schutzgemeinschaft für den deutschen Wald) als eine Hauptursache für das Baumsterben...).

Die Wildtierarthmetik, mit der Sie eine ungebremste Tierzunahme belegen möchten, stimmt natürlich nicht, da wilde Säugetiere auf Dichtestress mit einer reduzierten Geburtenzahl reagieren (=K-Strategie).

Die Jagd ist weder aus ökologischen, populationsdynamischen, forstwirtschaftlichen oder seuchenhygiensichen Gründen notwendig.

Gruß

Kurt Eicher
Initiative zur Abschaffung der Jagd

Jagd: Nebenform menschlicher Geisteskrankheit

Der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, schrieb:

Jägerei ist eine Nebenform von menschlicher Geisteskrankheit .
(Theodor Heuss: Tagebuchbriefe 1955-1963, hg. V. Eberhard Pikart, Tübingen/Stuttgart 1970, S. 106)

Fakten gegen die Jagd

Die moderne Wissenschaft

Die moderne Wissenschaft

hat in zahlreichen Untersuchungen zweifelsfrei nachgewiesen, dass Tiere empfindungsfähige, Freude und Schmerz verspürende Wesen sind. Tiere verfügen über ein reiches Sozialverhalten und gehen wie wir Beziehungen und Freundschaften ein. Sie können Liebe und Trauer empfinden, ja, sogar Fairness, Mitgefühl, Empathie, Altruismus und moralisches Verhalten zeigen, das über Trieb- und Instinktsteuerung weit hinausgeht.

Trotz beharrlicher Propagandaarbeit der Jagdverbände sinkt das Image der Jäger immer mehr: Immer weniger Spaziergänger, Hundehalter, Reiter und Mountainbiker lassen es sich gefallen, wenn sie von Jägern angepöbelt und bedroht werden - und sie protestieren gegen Ballerei in Naherholungsgebieten sowie gegen Massenabschüsse auf Treibjagden. Immer wieder zu lesen, dass Jäger aus Versehen Liebespaare im Maisfeld, Jagdkollegen oder Ponys auf der Weide mit Wildschweinen verwechseln - das kann einem draußen in der Natur durchaus Angst machen - ebenso wie Schüsse am Spazierweg oder Kugeln, die in Autos einschlagen. Außerdem haben Millionen Tierfreunde kein Verständnis, wenn Jäger ihre Hauskatzen abknallen oder drohen, den Hund zu erschießen.

Tierrechtsorganisationen decken immer wieder Verstöße gegen das Tierschutzgesetz bei Treib- und Drückjagden sowie bei Gatterjagden auf, wo halbzahme Tiere gegen Geld abgeknallt werden. Warum Jäger Jagd auf Hasen machen, obwohl sie auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen, kann irgendwie auch niemand mehr gut finden. Zudem haben 99,7 Prozent der Bevölkerung andere Hobbys, als Tiere tot zu schießen.

Lesen Sie:

Fakten gegen die Jagd - Die Natur braucht keine Jäger

Warum jagen Jäger wirklich?

Die Frage "Warum jagen wir?" beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: "Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?"
Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: "Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz."

Der Neurologe und Psychoanalytiker Dr. Paul Parin - ebenfalls begeisterter Jäger - schrieb in seinem Buch "Die Leidenschaft des Jägers": "Seit meinen ersten Jagdabenteuern weiß ich: Jagd eröffnet einen Freiraum für Verbrechen bis zum Mord und für sexuelle Lust, wann und wo immer gejagt wird."

Lesen Sie:

Warum jagen Jäger wirklich?

Immer mehr jagdfreie Grundstücke in Deutschland

Von Schleswig-Holstein bis Bayern: In Deutschland gibt es immer mehr jagdfreie Grundstücke!

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat am vom 26.6.2012 entschieden, dass es gegen die Menschenrechte verstößt, wenn Grundeigentümer die Jagd auf ihrem Grund und Boden gegen ihren Willen dulden müssen, obwohl sie die Jagd aus ethischen Gründen ablehnen. Aufgrund des Urteils des höchsten europäischen Gerichts wurde die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, ihre Jagdgesetzgebung entsprechend zu ändern. Grundeigentümer können bei der unteren Jagdbehörde einen Antrag stellen, dass Ihr Grundstück jagdrechtlich befriedet wird.

Eine aktuelle Dokumentation über jagdfreie Grundstücke und laufende Anträge auf jagdrechtliche Befriedung finden Sie hier.

Seit 1974: Jagdverbot im Kanton Genf

Im Schweizer Kanton Genf ist die Jagd seit 40 Jahren verboten. Noch nie war die Biodiversität größer und die Wildtierbestände regulieren sich selbstständig erfolgreich. weiterlesen

Seit 1914: Jagdverbot im Nationalpark Schweiz

Im Schweizerischen Nationalpark ist die Jagd seit 1914 Jahren verboten - ein erfolgreiches Modell für eine Natur ohne Jagd, das beweist: Ohne Jagd finden Tiere und Natur in ein Gleichgewicht. weiterlesen

Jagdverbote in immer mehr Ländern

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

verboten. Damit liefert unser Nachbarland den praktischen Beweis dafür, wie unnötig das massenhafte Töten von Füchsen ist - auch in der modernen Kulturlandschaft: Weder hat die Zahl der Füchse zugenommen noch gibt es Probleme mit Tollwut. Die Verbreitung des Fuchsbandwurms geht sogar zurück.

Immer mehr Länder sprechen für den Schutz von Wildtieren Jagdverbote aus. weiterlesen