Treibjagd im Wohngebiet

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bitte Sie folgenden Text zum Wohle unserer Wildtiere aber auch zum Wohle von Spaziergängern, Sportlern, Kindern, Haustieren etc. zu veröffentlichen:

Treibjagd im Wohngebiet, im verbauten Gebiet bzw. im Industriegebiet

Am 8. Dezember 2007 fand am Nachmittag eine Treibjagd im Industriegebiet, im Wohngebiet bzw. in einem Garten statt, es wurden Fasane geschossen, die wir schon seit Jahren haben, die sich viel in unserem Garten aufhalten und die wir auch füttern.

Darauf habe ich die Jäger hingewiesen, die die Tiere von ihren Verstecken, die sich im Industriegebiet bzw. verbauten Gebiet befinden weggetrieben haben. Geschossen haben sie dann die Tiere auf einem Bahngelände bzw. einen Vogel direkt vor meinen Augen im Garten meiner Tante.

Meine Mutter und auch ich haben die Jäger, es waren ca. 8 Personen, darauf wiederholt hingewiesen, dass das unsere Tiere sind, die sich immer in unserem großen Garten bzw. in unmittelbarer Nähe zu unserem Haus schon seit vielen Jahren aufhalten.

Ich habe die Jäger auch wiederholt darauf hingewiesen, dass sie sich im Garten meiner Tante befinden, die aber zu diesem Zeitpunkt nicht anwesend war.
Aber sie sind nicht weggegangen, haben nicht aufgehört zu schießen, ein Jäger ist bis auf die Terrasse des Hauses meiner Tante mit seinem Gewehr gestiegen.
Neben mir haben sie dann auch noch geschossen, anstatt zu reagieren, haben sie alle nur fies gelacht und sich überhaupt nicht darum gekümmert, was ich ihnen wiederholt gesagt habe.

Dann sind sie zu den anderen Jägern zurückgegangen, insgesamt waren es ca. 30 Jäger, eine richtige Treibjagd also. Es waren aber nicht alle Jäger mit Warnwesten gekennzeichnet.

Ein Jäger hat sich mir als Jagdleiter vorgestellt, ich habe ihm das Ganze erzählt, doch auch ihn hat das Ganze nicht berüht, ganz im Gegenteil hat er das Verhalten seiner Jäger wiederholt verteidigt.

Nach einer Beschwerde an die Gemeinde bekam ich die Auskunft von der Polizei, dass diese Jagd nicht einmal angemeldet sein musste.

Es wurde im bebauten Gebiet, wo ständig Leute, wie auch Kinder und Haustiere unterwegs sind, einfach herumgeschossen. Die Jäger waren von der Ferne gar nicht als solche zu erkennen. Dort wo geschossen wurde, gehe ich oft spazieren oder joggen, wie auch viele andere Leute.

Ein Jäger hat einem wegfliegenden Fasan sogar in Richtung Straße nachgeschossen, ohne zu beachten, ob nicht plötzlich ein Auto kommen könnte.
Einige der Jäger zeigten ein richtiges Ramboverhalten, ich zweifle wirklich ob sie die nötige Reife und Moral für die Jägerei haben.

Ich als einzelne Frau wurde kollektiv von der ca. 30köpfigen Jägerschaft ausgelacht, die auf ihre Taten stolz waren, was sehr viel von der Moral dieser Leute zeigt.

Das Jagdgesetz ist vollkommen veraltet, überholt und entspricht überhaupt nicht mehr den Erfordernissen des Naturschutzes. Es stammt noch auch den Zeiten Görings, und genauso stellt es sich auch dar. Kann man nur hoffen, und es wird auch so kommen, dass in Zeiten eines vereinten Europas auch mit gemeinsamen Rechten, endlich eine dringende Reform des Jagdgesetzes stattfindet. Denn in Frankreich und auch in Luxemburg gibt es keinen Jagdzwang mehr. Und auch dort kann man gut leben.

Mit freundlichen Grüßen

Astrid Fuchs

Jagd: Nebenform menschlicher Geisteskrankheit

Der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, schrieb:

Jägerei ist eine Nebenform von menschlicher Geisteskrankheit .
(Theodor Heuss: Tagebuchbriefe 1955-1963, hg. V. Eberhard Pikart, Tübingen/Stuttgart 1970, S. 106)

Fakten gegen die Jagd

Die moderne Wissenschaft

Die moderne Wissenschaft

hat in zahlreichen Untersuchungen zweifelsfrei nachgewiesen, dass Tiere empfindungsfähige, Freude und Schmerz verspürende Wesen sind. Tiere verfügen über ein reiches Sozialverhalten und gehen wie wir Beziehungen und Freundschaften ein. Sie können Liebe und Trauer empfinden, ja, sogar Fairness, Mitgefühl, Empathie, Altruismus und moralisches Verhalten zeigen, das über Trieb- und Instinktsteuerung weit hinausgeht.

Trotz beharrlicher Propagandaarbeit der Jagdverbände sinkt das Image der Jäger immer mehr: Immer weniger Spaziergänger, Hundehalter, Reiter und Mountainbiker lassen es sich gefallen, wenn sie von Jägern angepöbelt und bedroht werden - und sie protestieren gegen Ballerei in Naherholungsgebieten sowie gegen Massenabschüsse auf Treibjagden. Immer wieder zu lesen, dass Jäger aus Versehen Liebespaare im Maisfeld, Jagdkollegen oder Ponys auf der Weide mit Wildschweinen verwechseln - das kann einem draußen in der Natur durchaus Angst machen - ebenso wie Schüsse am Spazierweg oder Kugeln, die in Autos einschlagen. Außerdem haben Millionen Tierfreunde kein Verständnis, wenn Jäger ihre Hauskatzen abknallen oder drohen, den Hund zu erschießen.

Tierrechtsorganisationen decken immer wieder Verstöße gegen das Tierschutzgesetz bei Treib- und Drückjagden sowie bei Gatterjagden auf, wo halbzahme Tiere gegen Geld abgeknallt werden. Warum Jäger Jagd auf Hasen machen, obwohl sie auf der Roten Liste bedrohter Arten stehen, kann irgendwie auch niemand mehr gut finden. Zudem haben 99,7 Prozent der Bevölkerung andere Hobbys, als Tiere tot zu schießen.

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Fakten gegen die Jagd - Die Natur braucht keine Jäger

Warum jagen Jäger wirklich?

Die Frage "Warum jagen wir?" beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: "Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?"
Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: "Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz."

Der Neurologe und Psychoanalytiker Dr. Paul Parin - ebenfalls begeisterter Jäger - schrieb in seinem Buch "Die Leidenschaft des Jägers": "Seit meinen ersten Jagdabenteuern weiß ich: Jagd eröffnet einen Freiraum für Verbrechen bis zum Mord und für sexuelle Lust, wann und wo immer gejagt wird."

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Immer mehr jagdfreie Grundstücke in Deutschland

Von Schleswig-Holstein bis Bayern: In Deutschland gibt es immer mehr jagdfreie Grundstücke!

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat am vom 26.6.2012 entschieden, dass es gegen die Menschenrechte verstößt, wenn Grundeigentümer die Jagd auf ihrem Grund und Boden gegen ihren Willen dulden müssen, obwohl sie die Jagd aus ethischen Gründen ablehnen. Aufgrund des Urteils des höchsten europäischen Gerichts wurde die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, ihre Jagdgesetzgebung entsprechend zu ändern. Grundeigentümer können bei der unteren Jagdbehörde einen Antrag stellen, dass Ihr Grundstück jagdrechtlich befriedet wird.

Eine aktuelle Dokumentation über jagdfreie Grundstücke und laufende Anträge auf jagdrechtliche Befriedung finden Sie hier.

Seit 1974: Jagdverbot im Kanton Genf

Im Schweizer Kanton Genf ist die Jagd seit 40 Jahren verboten. Noch nie war die Biodiversität größer und die Wildtierbestände regulieren sich selbstständig erfolgreich. weiterlesen

Seit 1914: Jagdverbot im Nationalpark Schweiz

Im Schweizerischen Nationalpark ist die Jagd seit 1914 Jahren verboten - ein erfolgreiches Modell für eine Natur ohne Jagd, das beweist: Ohne Jagd finden Tiere und Natur in ein Gleichgewicht. weiterlesen

Jagdverbote in immer mehr Ländern

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse seit 2015

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verboten. Damit liefert unser Nachbarland den praktischen Beweis dafür, wie unnötig das massenhafte Töten von Füchsen ist - auch in der modernen Kulturlandschaft: Weder hat die Zahl der Füchse zugenommen noch gibt es Probleme mit Tollwut. Die Verbreitung des Fuchsbandwurms geht sogar zurück.

Immer mehr Länder sprechen für den Schutz von Wildtieren Jagdverbote aus. weiterlesen